Das Schwaderlohschiessen in Neuwilen ist das einzige und bedeutendste historische Schiessen der Schweiz, welcher im Reglement einen Stellungswechsel und ein Vorrücken beinhaltet. Zur Austragung gelangen der Gewehr-, der Pistolen-, und der Militärwettkampf. Divisionär Willy Brülisauer wird unter den Gästen erwartet. Auch Grossratspräsidentin Barbara Dätwyler Weber zeigt mit einem Besuch ihre Wertschätzung für das Schwaderlohschiessen. Ebenso wird der Frauenfelder Stadtpräsident Anders Stokholm anwesend sein. Die Landsgemeinde findet um 15.45 Uhr statt. Anschliessend hält Regierungspräsidentin Cornelia Komposch eine Festrede.
Letztmals unter der Ägide von Präsident Heinz Nater
Auch dieses Jahr und wie einst bei den alten Eidgenossen, wird vor dem Schiessen am Sonntagmorgen, 25. September um 8.30 Uhr zusammen mit Pfarrer Andreas Reich ein oekumenischer Feldgottesdienst in der Schützenhalle «Bäärenmos» abgehalten, welchen eine Bläsergruppe der Musikgesellschaft Hugelshofen musikalisch umrahmt. Der Empfang der Gäste ist um 11.00 Uhr bei der Bäärenmos-Halle geplant. Nach dem Ausstich und dem gleichzeitigen Abschluss des Schiessens treffen sich am Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr alle im Beisein der Musikgesellschaft Hugelshofen zur Landsgemeinde – letztmals unter der Leitung von Präsident Heinz Nater. Denn Nater hat seinen Rücktritt auf nächstes Jahr bereits bekanntgegeben. Und der Nachfolger ist bereits bestimmt.
Stehend, kniend und liegend
Am Schwaderlohschiessen wird ein Höhepunkt das Absenden des Gewehr-, Pistolen- und Militärwettkampfes sein. Auf freiem Feld wird gegen den Schiesswall der «Bäärenmos»-Schützen auf insgesamt 24 Scheiben gefeuert. Die Gruppengrösse umfasst acht Schützen. Je fünf Schüsse geben die Schützen stehend, kniend und liegend ab. Probeschüsse kennt man nicht am Schwaderlohschiessen und die Scheibe ist jeweils nur vier Sekunden sichtbar. In dieser kurzen Zeit gilt es mit dem Karabiner, Sturmgewehr 57 oder Sturmgewehr 90 anzuschlagen und zu feuern. Es gibt lediglich einen Treffer oder einen Nuller.
Oekumenischer Gottesdienst
Gemäss Tradition findet auch anlässlich des diesjährigen Schwaderloh-Schiessens am Sonntagmorgen, 25. September um 8.30 Uhr ein ökumenischer Feldgottesdienst statt, zu dem nicht nur die Schützinnen und Schützen, sondern auch die Bevölkerung eingeladen ist. Eine Bläsergruppe aus Hugelshofen sorgt für die musikalische Umrahmung.
Spannung am Ausstich
Alle Schützinnen und Schützen, die das Maximum von 15 Treffern erzielen, nehmen am Ausstich teil. Dieser beginnt um rund 14.10 Uhr vor dem Militärwettkampf. Dabei gilt es ruhig zu bleiben und möglichst die Nerven zu behalten, wenn, verfolgt von hunderten von Augenpaaren, die entscheidenden Schüsse abgegeben werden. Rund 15 Schützinnen und Schützen nehmen jeweils an diesem Ausstich teil, der folgendes Programm umfasst: Stellung kniend, lange Distanz 170 Meter, Kopfscheibe K, fünf Schüsse in 30 Sekunden.
In den vergangenen Jahren musste oft drei oder vier Mal gestochen werden mit diesem Programm, bis der Schwaderloh-Meister feststand. Als wertvolle Preise winken die Bundesgaben des Eidg. Departments für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS): ein Sturmgewehr 57 und ein Sturmgewehr 90. Die gravierte Zinnkanne der Bürgergemeinde Kemmental erhält der Drittrangierte. Das begehrte Kranzabzeichen beinhaltet dieses Jahr das Wappen der Stadt Frauenfeld. Für den Spezialkranz benötigen die teilnehmenden Schützinnen und Schützen 15 Punkte, für den Kranz 11 Punkte und für die Anerkennungskarte 10 Punkte.
Parallel zu den Gruppenwettkämpfen ist auch dieses Jahr wieder eine Teilnahme für Einzelschützen möglich. Die Schwaderlohkommission freut sich, wenn möglichst viele Schützinnen und Schützen von diesem Angebot Gebrauch machen.
Pistolenwettkampf in Alterswilen
Der Pistolenwettkampf wird auf der benachbarten Anlage der Handrohrschützen Alterswilen unter der Verantwortung des Pistolen-Chefs Simon Beerli auf acht Scheiben durchgeführt. Das Programm umfasst 15 Schüsse (einer in 30 Sekunden, drei in 40 Sekunden, fünf in 60 Sekunden und sechs in 60 Sekunden). Der Pistolenwettkampf ist ein Gruppenwettkampf mit je sechs Schützinnen oder Schützen. Die Rangierung erfolgt aus den Stamm- und Gastvereinen. Der beste Gruppenschütze des Pistolenwettkampfes erhält die begehrte Ordonnanzpistole und der Zweitrangierte eine Zinnkanne der Gemeinde Kemmental, zudem werden Kranzabzeichen oder Kranzkarten abgegeben. Als Gruppenpreis ist der Schwaderlohbecher und zudem sind wertvolle Wanderpreise zu gewinnen.
Karabiner am Militärwettkampf
Zum 51. Mal findet im Rahmen des historischen Schwaderlohschiessens der angeschlossene Militärwettkampf statt, dies unter der Leitung von Oberst i Gst Fabian Kapfhamer. Die Verantwortlichen der Ter Div 4 und der Pz Br 11 erwarten etwas mehr als hundert Teilnehmer. Diesen bietet sich mit der Teilnahme die Möglichkeit, über den militärischen Ausbildungsbetrieb hinaus einen Schiessanlass als kameradschaftliches Treffen zu nutzen. Kapfhamer freut sich, dass dieses Jahr nach einigen Jahren Pause wieder verschiedene Patrouillen von Rekrutenschulen aus Frauenfeld und St. Gallen am Start sind.
Die Dreiergruppen messen sich im friedlichen Schiessgruppen-Wettkampf, der sich aus dem gleichen Programm zusammensetzt wie der Gewehrwettkampf. Der beste Schütze, der voraussichtlich im Ausstichschiessen erkoren werden muss, kann einen Karabiner als Preis entgegennehmen, welcher vom Kanton Thurgau gestiftet wird. Zudem werden alle erst-, zweit- und drittrangierten Gruppen der Militär- und Gästekategorie je mit den traditionellen Zinnbechern ausgezeichnet.