Veränderung gehört zum Leben. Auch unsere Kulturlandschaft verändert sich aufgrund von verschiedensten Ansprüchen aller Teilhaber. In Bezug auf Bäume in der Thurgauer Landschaft gibt es dazu ein paar Eckpunkte mit einschneidender Wirkung. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn und der damit einhergehenden ersten Globalisierungswelle wurde im auslaufenden 19. Jahrhundert der Ackerbau stark konkurrenziert und die Landwirtschaft setzte zunehmend auf Milchwirtschaft, was dazu führte, dass in allen Dörfern Käsereien errichtet wurden.
Obstbäume ergänzen das Grünland
Da bot es sich an, in diesem für Obstbau idealen Gebiet, das Grünland mit Obstbäumen zu ergänzen. Dies führte zu einem wahren Wald an Obstbäumen im Thurgau, schliesslich aber auch zu grossen Überschüssen an Mostobst und als Folge davon zu den grossen Baumfällaktionen bis in die späten 1970er Jahre. Die Landschaft hat sich verändert und tut es immer noch. Bäume - vor allem mächtige, einzelnstehende Bäume - verschwinden immer mehr aus der Landschaft, einerseits durch Überalterung sowie auch durch die Mechanisierung, andererseits verursacht der tiefe Preis, vor allem für Mostbirnen, den schleichenden Niedergang der Hochstammanlagen. Bäume sind jedoch prägend und identitätsstiftend für unsere Landschaft. Sie sind wichtig für die Artenvielfalt, sind Sympathieträger und erfreuen jedes Herz.
Der Verein «Baumwunder» hat sich zum Ziel gesetzt, Baumfreunde und Personen mit passenden Standorten zusammenzubringen und so Bäumen an besonderen Lagen eine Zukunft zu geben. So können sich auch spätere Generationen an der Mächtigkeit und Ausdruckskraft dieser Bäume erfreuen.
In Hugelshofen hat der Verein «Baumwunder», dank der Unterstützung der Mobiliar Generalagentur Mittelthurgau, auf dem Hof der Familie Wachter eine Linde gepflanzt. Diese Linde wird in den nächsten Jahren und für die kommenden Generationen den Platz der in der Nähe stehenden rund 150-jährigen Eiche einnehmen.
"Wir danken der Mobiliar Generalagentur Mittelthurgau für die grosszügige Unterstützung und die Partnerschaft mit dem Verein «Baumwunder»," sagt Nationalrat Manuel Strupler. «Die Idee von Baumwunder begeisterte mich von Anfang an», sagte Franz Koller, Generalagent der Mobiliar und weiter: «Sofort war klar, dass wir da als Partner mitmachen können, denn auch wir denken und handeln für Generationen.»