Dies geht aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervor. Zwar ging der Gesamtbestand der nuklearen Sprengköpfe demnach von Anfang 2022 bis Anfang 2023 um knapp 200 auf schätzungsweise 12 512 weiter zurück. Dafür habe die Zahl der einsatzfähigen Atomwaffen zu steigen begonnen.
Trendumkehr
Seit Jahrzehnten ist die weltweite Zahl der Kernwaffen kontinuierlich gesunken. Mittlerweile macht sie nur noch weniger als ein Fünftel von dem aus, was sich zu Spitzenzeiten des Kalten Krieges in den 1980er Jahren in den Atomarsenalen befunden hat. Der Rückgang liegt jedoch hauptsächlich daran, dass ausrangierte Sprengköpfe nach und nach von den führenden Atommächten Russland und den USA demontiert werden.
86 neue Sprengköpfe
Das Problem sehen die Friedensforscher dagegen vor allem in den Sprengköpfen, die für den Einsatz bestimmt sind. Deren Zahl stieg im Jahresvergleich um 86 auf schätzungsweise 9576. Etwa 2000 davon wurden wie im Vorjahr in hoher Einsatzbereitschaft gehalten, also auf Raketen montiert oder auf Luftwaffenstützpunkten mit Atombombern stationiert. Fast alle davon gehören Russland oder den USA.