Der Vorstand der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild stimmte gestern einstimmig für eine Arbeitsniederlegung, wie Verhandlungsführer Duncan Crabtree-Ireland sagte. Weil seit Wochen auch die US-Drehbuchautoren streiken, erlebt Hollywood damit erstmals seit mehr als 60 Jahren einen Doppelstreik.
Bessere Vergütung gefordert
Die Darsteller fordern unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche. «Wir hatten keine Wahl», sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher («Die Nanny») bei einer Pressekonferenz. «Wir sind die Opfer hier. Wir werden von einer sehr gierigen Einheit zu Opfern gemacht.» Die Mitglieder ihrer Gewerkschaft dürften nicht mehr länger «an den Rand gedrängt sowie respektlos und ehrlos behandelt werden».
Zuvor hatten beide Seiten noch einen Schlichter hinzugezogen. Trotzdem konnte bis zu einer von der Schauspielgewerkschaft gesetzten Deadline keine Einigung gefunden werden. «Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, wie weit wir bei so vielen Dingen auseinander sind», sagte Drescher.
Netflix & Co. wehren sich
Der Verband der TV- und Filmstudios AMPTP - der unter anderem Netflix, Amazon, Apple und Disney vertritt - verteidigte sich. Man habe versucht, eine Einigung zu finden, hiess es in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft habe nun aber «leider einen Weg gesucht, der zu finanziellen Problemen für die unzähligen Tausend Menschen führen wird, die auf die Branche angewiesen sind».