Per Warnapps wurden die Menschen in der Nacht auf die mögliche Gefahr hingewiesen. Mit Drohnen und Hubschraubern sind die Einsatzkräfte seit Stunden auf der Suche. Unterstützt werden sie dabei von Veterinären und Jägern.
«Situation glaubwürdig»
Der Hinweis erreichte die Polizei in der Nacht auf Donnerstag aus der Gemeinde Kleinmachnow am Südwestrand der deutschen Hauptstadt. Ein Video zeigt dort das mutmassliche Wildtier zischen Bäumen und Büschen. Ersten Einschätzungen der Polizei zufolge handele es sich dabei um eine Löwin, teilten die Behörden mit. «Die geschilderte Situation wird als glaubwürdig angesehen», hiess es.
Gesucht wird in der Gegend um Kleinmachnow – dort, wo sonst eher Wildschweine durch die Wälder flitzen. Die Warnmeldung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bezieht auch den Süden Berlins mit ein. Auch die Stadt Potsdam rief ihre Einwohnerinnen und Einwohner am Donnerstag zu Wachsamkeit auf.
Keine Löwin wird vermisst
Viele Fragen sind noch offen: Bisher hat die Polizei keine Informationen, woher das Tier stammen könnte. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. Dort wird der Polizei zufolge allerdings keine Löwin vermisst. Das bestätigten am Donnerstag auch Zoo und Tierpark Berlin. Das gefilmte Raubtier stamme nicht aus den eigenen Beständen, teilten die Einrichtungen mit.
Anhand der kurzen Aufnahmen im Internet sei es nicht auszuschliessen, dass es sich um eine Löwin handele, hiess es in einer Stellungnahme. «Mit Sicherheit können wir dies aufgrund der geringen Qualität der Aufnahmen aber nicht bestätigen», sagte Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin.