Verteilung von Jodtabletten

Bei einem schweren Kernkraftwerkunfall kann unter anderem radioaktives Jod in die Umgebung austreten. Dieses wird vom Menschen durch die Atemluft aufgenommen und reichert sich in der Schilddrüse an. Jodtabletten verhindern die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse.

Vorsorgliche Verteilung alle 10 Jahre

Die Jodtabletten werden alle zehn Jahre an die Bevölkerung im Umkreis von 50 km eines Schweizer Kernkraftwerks verteilt. Es werden bewusst mehr Tabletten verteilt, als für eine Person nötig sind, damit im Notfall auch Angehörige oder Besuch versorgt werden können, die keine Jodtabletten erhalten haben oder dabeihaben. In den Gebieten ausserhalb des 50-Kilometer-Bereichs lagern die Kantone genügend Jodtabletten, um die Bevölkerung falls nötig rechtzeitig damit versorgen zu können.

Das Verteilgebiet umfasst 50 km um ein Kernkraftwerk. Bild: jodtabletten.ch

Violett statt rot

Seit rund zehn Jahren werden die Jodtabletten in einer violetten Packung verteilt, zuvor wurden sie in einer roten Packung verteilt. Diese alten Jodtabletten können einfach in einer Apotheke oder Drogerie abgegeben werden.

Falls jemand bis Ende November 2023 keine Jodtabletten erhalten hat, kann auf der Gemeindeverwaltung ein Bezugsschein abgeholt werden. Mit diesem Bezugsschein können Jodtabletten gratis in einer Apotheke oder Drogerie im Verteilgebiet bezogen werden.

Diese Jodtabletten werden im Herbst 2023 an die Bevölkerung im Umkreis von 50 km um ein Kernkraftwerk verteilt. Bild: jodtabletten.ch

Vorgehen bei Neuzuzüger:innen

Die Gemeinden und Kantone lieferten der Geschäftsstelle Jodtabletten Schweiz die aktuellen Adressen der Einwohnerinnen und Einwohner aus logistischen Gründen bereits im Juli 2023. Personen, die zwischen dem 1. August 2023 und 15. Oktober 2023 in eine Gemeinde im Umkreis von 50 km eines Schweizer Kernkraftwerks ziehen oder geboren werden, werden mit einem bisherigen violetten und gleichzeitig mit einem neuen orangen Bezugsschein bedient, wie die Geschäftsstelle Jodtabletten Schweiz in ihrer Mitteilung schreibt.

Die Neuzuziehenden und Eltern von Neugeborenen müssen aktuell mit dem violetten Bezugsschein die violett verpackten Jodtabletten (Kaliumiodid 65 AApot Tabletten) in Apotheken oder Drogerie im Verteilgebiet beziehen. Dies aus dem Grund, weil die neuen orange verpackten Jodtabletten erst ab Mitte Oktober 2023 in den Apotheken und Drogerien zur Verfügung stehen.

Ab dem 16. Oktober 2023 müssen sie dann mit dem orangen Bezugsschein neue orange verpackte Jodtabletten in Apotheken und Drogerien im Verteilgebiet beziehen. Gleichzeitig können die violett verpackten Jodtabletten zur fachgemässen Entsorgung bei Apotheken und Drogerien abgegeben werden.

Vorgehen bei Neuzuzügerinnen und Neuzuzügern. Bild: jodtabletten.ch

Wichtig!

Die Jodtabletten sind eine vorsorgliche Massnahme. Sie sind für den Notfall bestimmt und dürfen nur auf Anordnung der Behörden eingenommen werden. Im Ereignisfall wird die Bevölkerung entsprechend alarmiert und informiert.