Der Schock sass tief beim HSC Kreuzlingen nach der Niederlage beim Aufsteiger. Das 26:29 in diesem Sonntagsspiel nach fünfstündiger Anreise war keinesfalls zwingend. Während die Genfer sich in eine Euphorie spielten, passte beim HSCK vor allem im Angriff zu wenig zusammen. Das soll sich, ja muss sich im zweiten Saisonduell mit den Calvinstädtern ändern. Der erste Saisonsieg und damit verbunden der Anschluss ans hintere Mittelfeld ist das erklärte Ziel der Kreuzlinger im fünften Heimspiel der QHL-Hauptrunde 2023/24.
Die Leistungen in den letzten drei Spiele gegen die drei Tabellenersten sollte dem seit Montag neu von Ralf Bader trainierten Team eigentlich Schwung und Selbstvertrauen geben. Beim 28:30 in Zürich gegen GC Amicitia wie auch beim 21:23 gegen den Meister und Tabellenführer Kadetten Schaffhausen schrammte der HSCK nur knapp an einem Überraschungscoup vorbei. In beiden Partien hätte er durchaus einen Punktgewinn verdient gehabt. Und selbst wenn die Leistung nicht top war, unterlagen die Thurgauer am letzten Samstag bei Cupsieger und Vizemeister HC Kriens-Luzern «nur» mit vier Toren Differenz (31:35). Immer wieder waren es einige Unkonzentriertheiten, die am Ende gegen den HSCK entschieden.
Erfolgreicher Einstand?
Ein erfolgreicher Abschied als Cheftrainer war Heiko Grimm also nicht vergönnt. Seit Montag hält nun Ralf Bader die Zügel in der Hand. Man darf gespannt sein, wieviel der ehemalige Bundesliga-Trainer in dieser kurzen Zeit bewirken konnte. Zumindest konnte sich der 43-jährige Deutsche via Livestream bereits mehrfach ein Bild von seiner neuen Mannschaft machen. Er wird versuchen, die eine oder andere Stellschraube neu zu justieren. Bader gilt als ruhiger, akribisch arbeitender Übungsleiter. Die Verantwortlichen des HSCK sind überzeugt, dass er das Team zurück auf die Erfolgsspur führen wird.
In Abwärtsspirale
Die Genfer haben insbesondere in der Startphase überrascht. Neben dem Heimsieg über Kreuzlingen am 2. Spieltag holten die Romands auch noch in Winterthur (28:28) und beim 29:28 in Thun weitere Punkte. Nach dem Überraschungscoup im Berner Oberland kassierte der Aufsteiger zuletzt allerdings vier deutliche Niederlagen in Serie gegen Kriens-Luzern (28:44), Schaffhausen (28:39), Suhr Aarau (23:34) und Winterthur (28:33). Ein Grund für die deutlichen Resultate dürfte das Verletzungspech von Victor Pelechenko (24) sein. Der französische Goalgetter hat sich Ende September das vordere Kreuzband gerissen und fällt lange aus.
Nichtsdestotrotz wird der spanische Cheftrainer Juan Basmalis Gomez mit seinem Team weitere Punkte gegen Kreuzlingen anvisieren. Zwei seiner Trümpfe sind dabei der 2,09 Meter grosse litauische Nationalspieler Lukas Simenas (27) im Rückraum, sowie die Franzosen Mathieu Reuille im Tor und der 2,13-Meter-Riese Jordan Bonilauri am Kreis. Bonilauri ist aktuell mit 38 Tore aus zehn Partien Genfs Topscorer.
Natürlich hoffen die Kreuzlinger Handballer für dieses super wichtige Heimspiel gegen den starken Neuling aus Genf eine grosse Kulisse und viel Stimmung in der Egelseehalle.