Nicht nur aufgrund der über weite Strecken überzeugenden Leistung beim 34:26 (15:10)-Heimsieg über Genf am letzten Samstag steigen die Handballer vom HSC Kreuzlingen bei ihrem ersten Cup-Einsatz mit durchaus intakten Chancen auf den Einzug in die nächste Runde ins Rennen. Natürlich hätte man sich einen etwas einfacheren Gegner gewünscht, doch dafür besitzt der HSCK den Vorteil, vor seinem begeisterungsfähigen Heimpublikum antreten zu dürfen. Gelingt es Captain Valon Dedaj und seinen Teamkollegen, den Funken aufs Publikum überspringen zu lassen, dann verleiht das dem Team meistens noch einen zusätzlichen Leistungsschub. Dazu sollte der neue HSCK-Cheftrainer Ralf Bader, der beim ersten Sieg über Genf immer noch einiges Steigerungspotenzial ausmachte, personell wiederum aus dem Vollen schöpfen können. Bader fordert von seinen Spielern vor allem auch etwas mehr Abgeklärtheit und taktische Disziplin im Angriff ein. Man dürfe den Gegner nicht immer wieder mit Eigenfehlern zu schnellen Gegenstössen und so zu einfachen Treffern einladen.
Junger Topscorer am Flügel
Der Cup-Widersacher HSC Suhr Aarau liegt in der QHL-Meisterschaft derzeit auf dem siebten Tabellenplatz und somit auf einer Position, die den Erwartungen entspricht. Herausragende Offensivkraft der Aargauer ist der linke Flügelflitzer Nikos Sarlos. Der erst 18-jährige Schweizer hat bereits 53 Treffer auf seinem Konto und ist damit teamintern die klare Nummer 1 vor dem slowakischen Nationalmannschafts-Kreisläufer Martin Slaninka (36 Tore) und dem ukrainischen Spielmacher Daniel Parkhomenko (35). In absoluter Topform präsentierte sich zuletzt allerdings der routinierte Torhüter Dragan Marjanac. Der 78-fache serbische Nationalkeeper zeichnete zuletzt hauptverantwortlich dafür, dass die Mannschaft von Cheftrainer Aleksandar Stevic mit einem 35:30-Heimsieg über GC Amicitia Zürich den Anschluss ans Mittelfeld herstellen konnten. In der Schlussphase vernagelte der 38-Jährige seinen Kasten förmlich.
Wieder Dramatik pur?
Die Kreuzlinger tun also gut daran, den Gästekeeper nicht warmzuschiessen. Gelingt dies, dann dürfen sich die Handballfans in der Egelseehalle wiederum auf ein Duell auf Augenhöhe freuen. So wie vor Monatsfrist in der Meisterschaft, als der HSCK in einer packenden Schlussphase beim 28:28 einen verdienten Punktgewinn sicherten, nachdem er bei Halbzeit noch mit 11:14 zurückgelegen hatte. Der junge Spielmacher Nicolas Waldvogel mit neun erfolgreichen Abschlüssen war dabei die stärkste Aargauer Offensivwaffe, assistiert von Slaninka (6) und Sarlos (5). Bei Kreuzlingen überragte Drenit Tahirukaj mit elf Toren.
Im zweiten Duell am letzten Oktober-Samstag wird es in jedem Fall einen Sieger geben, der dann in den Achtelfinals steht. Wer schreibt im Cup die Geschichte?