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Schweiz/Ausland
12.11.2023

Ski: Abfahrten in Zermatt abgesagt

Solche Bilder hätte man sich gewünscht: Blauer Himmel und das Matterhorn als Kulisse für ein Rennspektakel. (Archivbild) Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Auch die zweite Männer-Abfahrt in Zermatt/Cervinia wird abgesagt. Zunehmend stellen sich Fragen nach Zeitpunkt und Sinn der Veranstaltung.

Franz Julen konnte einem leidtun. Der Mann, der seit Jahren von einem Weltcup-Rennen am Fusse des Matterhorns träumt, viel Energie in die Organisation gesteckt hat und dabei stets kritisch beäugt wurde, musste auch am Sonntag hinstehen und erklären, dass die Abfahrt nicht stattfinden kann.

Nachdem im letzten Jahr der Schnee gefehlt hatte, gab es heuer zu viel davon. Dazu verunmöglichten die Windverhältnisse die Durchführung der beiden Rennen.

Zu viel Wind und Schnee

Der OK-Chef hielt jedoch fest, dass er «alles andere als ein gebrochener Mann» sei. «Es tut mir vor allem leid für die zahlreichen Helferinnen und Helfer, die aus der ganzen Welt hierhergekommen sind und einen riesigen Aufwand betrieben haben, damit die Rennen stattfinden können.» Von den sechs Rennen, die seit letztem Jahr geplant waren, konnte keines durchgeführt werden. 

Die Fans, die ein Ticket gekauft haben - die beiden Rennen der Männer waren annähernd ausverkauft -, erhalten dies erstattet. Finanziell ist die Absage für die Veranstalter dank abgeschlossener Versicherung verkraftbar. Jedoch leidet das sowieso schon ramponierte Image, das nach den Baggerarbeiten ausserhalb der zulässigen Zone im Vorfeld der Rennen einen Tiefpunkt erreicht hatte.

Verlegung in Frühling unerwünscht

Tatsächlich müssen sich die Organisatoren fragen, wie sinnvoll der Anlass mitten im November ist. Von der Ski-Saison war in der vergangenen Woche in Zermatt jedenfalls wenig spürbar. Mehrere Hotels und Restaurants waren noch geschlossen, die Bahnen noch nicht alle in Betrieb, und die Werbe-Plakate im Dorf wiesen auf teils längst vergangene Anlässe hin.

Das OK sieht bezüglich des Datums trotz allem keine Alternative. Nach den Absagen im vergangenen Jahr wurde mit der FIS über eine Verlegung in die Frühlingsmonate März oder April diskutiert. Dies kam für die Verantwortlichen in Zermatt aber nicht infrage.

Keystone-SDA