Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Schweiz/Ausland
23.11.2023

Orban rät der Schweiz von EU-Beitritt ab

Auf Besuch in der Schweiz: der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Bild: zVg
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat am Mittwoch eine Rede in Zürich gehalten. Dabei kritisierte er die EU und versicherte, die Schweiz könne sich auf Ungarn verlassen.

Auf Einladung des Wochenmagazins «Weltwoche» hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban (60) am Mittwoch in Zürich eine Rede gehalten. Den Auftritt bezeichnete der rechtspopulistische Staatsführer als «Therapie». In anderen Ländern werde er immer gleich abgestempelt.

EU als gemeinsames Problem

 

Ungarn habe mit der Schweiz mindestens ein grosses Problem gemeinsam, sagte Orban in seiner gut einstündigen Rede. Und dieses sei die EU, die «voller Bürokraten statt Politiker» sei. «Was wir heute bei der EU sehen, schmerzt. Ich sage das voller Bitterkeit», so Orban.

Von einem EU-Beitritt könne er der Schweiz nur abraten. «Sollte es mit einem Rahmenabkommen nicht klappen, hat die Schweiz immer noch Ungarn, auf das sie sich verlassen kann», sagte der ungarische Ministerpräsident, der sich selber als «wertkonservativ» bezeichnet. Er lobte in seiner Rede die Schweizer Neutralität und «Freiheitskämpfer» wie Wilhelm Tell.

Köppel outet sich als Orban-Fan

Der «Weltwoche»-Chefredaktor und abtretende SVP-Nationalrat Roger Köppel (58) hatte Orban für eine Rede nach Zürich eingeladen, weil dieser «jene Qualitäten verkörpert, die ich an Männern schätze», wie er zu Beginn der Veranstaltung sagte. Orban sei mutig und scheue keine Auseinandersetzung.

Blocher und eine Fürstin

Anwesend waren im Nobelhotel Dolder auch alt Bundesrat Christoph Blocher (SVP), alt Bundesrat Ueli Maurer (SVP) und die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die in deutschen Medien immer wieder mit rechtspopulistischen Aussagen für Kritik sorgt.

Thomas Renggli