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Handball
03.12.2023

Punktgewinn bei 27:34-Niederlage beim Ligakrösus ausser Reichweite

Rückraumspieler Alexander Leindl erzielte vier Treffer und wurde als "best player" der Kreuzlinger ausgezeichnet. Bild: Felix Walker
Die Männer des HSC Kreuzlingen kassieren am 15. NLA/QHL-Spieltag eine deutliche 27:34 (12:21)-Auswärtsniederlage beim souveränen Leader Kadetten Schaffhausen.

Der erfolgreiche Europacup-Teilnehmer, dem unter der Woche ein prestigeträchtiger Heimsieg über den Bundesliga-Spitzenclub SG Flensburg-Handewitt und damit der Einzug in die Hauptrunde der European League gelang, zeigte im Duell gegen den Tabellenvorletzten aus Kreuzlingen einen insgesamt sehr abgeklärten Auftritt.

Die Kadetten liefen nie Gefahr, vor heimischem Publikum den 13. Sieg im 15. Saisonspiel zu verpassen. Immerhin gelang es den Thurgauern, nach der zu fehlernhaften Leistung in den ersten 30 Minuten sich in der zweiten Halbzeit zu steigern. Dass der HSCK den Neuntore-Rückstand in der Pause (12:21) bis zum Schlusspfiff um zwei Treffer reduzieren konnte, stimmte am Ende zumindest etwas versöhnlich. Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass der eine oder andere Leistungsträger aktuell sein Potenzial nur unregelmässig oder gar nicht abrufen kann.

Mammutprogramm bis zur Festtagspause
Für die Handballer HSC Kreuzlingen stehen bis zur Festtagspause noch vier Partien innerhalb von nur zwölf Tagen auf dem Programm. Und diese haben es allesamt in sich. Am nächsten Samstag, 17.00 Uhr, gastiert das Bodensee-Team beim Tabellennachbarn Wacker Thun, wohl der Hauptwidersacher des HSCK im Kampf um die erstmalige Playoff-Teilnahme und damit den direkten Ligaerhalt. Für beide Teams geht es also um sehr viel. Unter der Woche (Mittwoch, 13. Dezember, 20.00 Uhr) gastiert dann der BSV Bern in der Egelseehalle. Ebenfalls Heimvorteil besitzt der HSCK drei Tage später (Sa, 16.12., 18.00 Uhr) gegen das Spitzenteam von GC Amicitia Zürich. Und den Jahresabschluss macht schliesslich das Gastspiel beim aktuellen Schlusslicht Chênois Genf.

Zu fehlerhaft
Der Auftakt gelang den Kreuzlingern in der mit knapp 350 Zuschauern nur sehr spärlich besetzten Schaffhauser BBC-Arena. Nach fünf Spielminuten führten sie mit 3:2. Doch dann begannen die Gastgeber ihre Europacup-Müdigkeit abzustreifen und profitierten bei ihrem Lauf zum 6:3 (9. Minute) auch von vielen Ballverlusten des HSCK. Immer wieder nutzten die routinierten Kadetten diese zu Gegenstössen und damit «einfachen» Treffern. Ein erstes Team-Time-out von Cheftrainer Ralf Bader brachte nur kurzzeitige Besserung. Während die Thurgauer mindestens drei hundertprozentige Chancen vergab, setzten die Gastgeber zu einem Zwischenspurt an, der erst durch den Pausenpfiff beim Stand von 21:12 beendet wurde. Mit spielerischen Mitteln konnten sich die Kreuzlinger kaum je gegen die stabile Schaffhauser Abwehr durchsetzen, die mit Torhüter Julien Meyer (12 Paraden) zudem einen starken Rückhalt hatte.

Gute zweite Halbzeit
Zugutehalten darf man dem HSCK, dass er sich auch angesichts des klaren Verdikts nie aufgab und dem Titelverteidiger die Stirn zu bieten versuchte. Allen voran Abwehrchef Bujar Ramosaj, der in jeder Hinsicht ein Vorbild war und von dessen Kaliber man sich an diesem Tag den einen oder anderen Spieler mehr im Kreuzlinger Dress gewünscht hätte. Auffällig war, dass die Thurgauer ihre Fehlerquote gegenüber der ersten Halbzeit deutlich reduzieren konnten. Ein Punktgewinn blieb zwar ausser Reichweite, doch zumindest entschied das Team von Ralf Bader die zweiten 30 Minuten mit 15:13 zu seinen Gunsten und so konnte der Underdog die BBC-Arena trotz der diskussionslosen Niederlage wenigstens mit einem kleinen Erfolgserlebnis gegen den Ligakrösus verlassen.

Kadetten Schaffhausen – HSC Kreuzlingen 34:27 (21:12)
BBC-Arena. – 356 Zuschauer. – Sr. Häner/Maurer.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Schaffhausen, 4-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen.
Schaffhausen: Meyer (1.-60./18 Paraden), Pilipovic (nicht eingesetzt); M. Ben Romdhane, Matzken (3), Rikhardsson (9/3), Ceñellas (1/1), Hrachovec, Schopper (7), S. Ben Romdhane (2), Lier (1), Brücker (2), Pietrasik (3), Markovic, Maros (5), Obranovic, Herburger (1).
Kreuzlingen: Berisha (1.-22./31.-45./5 Paraden, davon 1 Penalty), Wieser (22.-31./46.-60./5 Paraden); Gonschor, Leindl (4), Dedaj (4/3), Zeltner, Heim (1), Drilon Tahirukaj (1), Kun (1), Ramosaj (4), Brezina (3), Rink (1), Ladan, Mirdita (3), Kozina (3), Drenit Tahirukaj (2).
Bemerkungen: Penaltystastistik: Schaffhausen 4 von 5, Kreuzlingen 3 von 3. - Best-Player-Auszeichnung: Julien Meyer (SH) und Alexander Leindl (K).

 

Markus Rutishauser