Bislang war es primär nur Insidern bekannt, dass der Handball Sportclub (HSC) Kreuzlingen im Schweizer Handballsport eine Sonderstellung einnimmt. Als einziger Club stellt er sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ein Team in der höchsten nationalen Spielklasse, welche aus der gleichen Kasse finanziert werden. Alle übrigen Topclubs haben schon vor einiger Zeit entweder auf Frauen- oder eben auf Männerhandball gesetzt. Der Betrieb zweier Spitzenteams stellte den HSC Kreuzlingen in jüngerer Vergangenheit allerdings vor grosse Herausforderungen finanzieller und struktureller Art. In den vergangenen Wochen wurden die Vereinsstrukturen deshalb einer umfassenden Prüfung unterzogen. Dabei sind die Beteiligten und externe Berater zur Erkenntnis gelangt, dass der HSCK zwingend einen nächsten Schritt in Richtung Professionalisierung machen muss. Nur unter diesen Voraussetzungen könne der Handballspitzensport in Kreuzlingen nachhaltig gesichert werden.
Breiter aufstellen
Im vergangenen Jahrzehnt hat der HSC Kreuzlingen eine imposante sportliche Entwicklung durchgemacht und ist sowohl bei den Männern (früher 1. Liga) als auch bei den Frauen (früher 2. Liga) die Erfolgsleiter im Expresstempo hochgeklettert. Dabei profitierte er von der Grosszügigkeit eines handballbegeisterten Mäzens. Für die Zukunft will und muss sich der HSCK aber breiter aufstellen. Deshalb hat man sich entschieden - zusätzlich zu den bisherigen Organisationen Verein und GmbH – eine HSCK Aktiengesellschaft (AG) zu gründen. Diese wird zukünftig die Finanzierung absichern und die Bereiche Marketing, Sponsoring und Verwaltung aller HSCK-Unternehmungen übernehmen. Es ist geplant, die vor zwei Jahren gegründete HSCK Spielbetriebs GmbH zukünftig als 100%ige Tochtergesellschaft der HSCK AG zu führen. Die HSC Kreuzlingen GmbH verantwortet dann den Spielbetrieb beider Nationalliga-A-Teams. Die Bereiche Nachwuchs und Breitensport (1. Liga und tiefer) bleiben dagegen beim Verein angesiedelt.