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Auto & Mobil
29.04.2024

Fahrbericht Ford Ranger Wildtrak - Komfortables Multitool

Der Ford Ranger Wildtrak ist ein komfortables Multifahrzeug. Bild: Werk
Permanenter Allrad, ausgezeichnete Geländetauglichkeit sowie eine praktische Ladefläche: Pick-ups gelten als Multitalente.

Meist werden sie von Forstbetrieben, Landschaftsgärtnern oder Dachdeckern genutzt, die häufig abseits befestigter Wege arbeiten müssen. Aber auch in privater Hand haben die Nutzfahrzeuge inzwischen eine treue Fangemeinschaft. Sei es für sperrige Hobbies, oder einfach nur um auf der grossen Ladefläche Mountainbikes für eine Tour in die Berge zu transportieren.

Unter den Pick-ups ist Ford seit Generationen der unangefochtene Marktführer. Nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa führt die Marke das Feld an, das hierzulande aber ein Nischensegment bleibt. Dicht hinter ihm folgt der VW Amarok.

Deal mit Volkswagen

Mit der Neuauflage des Ranger machen die beiden Konkurrenten sogar gemeinsame Sache. Der neue Amarok basiert in den Grundzügen auf der Technik des Ford und rollt zusammen mit ihm in Südafrika vom Band. Im Gegenzug der Nutzfahrzeug-Kooperation darf Ford die Elektroplattform der Wolfsburger nutzen. So basiert der im nächsten Jahr erscheinende Explorer als erster Ford auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen.

Innen viel hochwertiger geworden

Doch zurück zum Ranger, der mit seinem martialischen Design auf sich aufmerksam macht und in drei Karosserievarianten angeboten wird. Es gibt in als Einzelkabine mit Platz für zwei, als Extrakabine mit zwei Notsitzen im Fond und – wie unseren Testwagen – mit geräumiger Doppelkabine und fünf Sitzplätzen. Der Einstieg in den Ford geschieht über weit öffnende Türen und man thront auf bequemem Mobiliar. Die Bewegungsfreiheit vorne fällt grosszügig aus, das Platzangebot im Fond ist zwar nicht ganz so üppig, aber ebenfalls noch gut.

Im Vergleich zum Vorgänger präsentiert sich der Innenraum hochwertiger. Die vielen aufgeschäumten Kunststoffe rund ums Cockpit sorgen für eine behagliche Atmosphäre und die reichlich vorhandenen Ablagen für einen hohen Alltagsnutzen. Der Fahrer blickt auf digitale Kombiinstrumente, rechts daneben befindet sich das Multimediasystem mit seinem hochstehenden Touchscreen im 12-Zoll-Format.

Die Bedienung erschliesst sich auf Anhieb, zusätzlich hat der Ranger in der Wildtrak-Ausstattung noch ein 360-Grad-Kamerasystem an Bord, das beim Rangieren und Offroad-Fahren hilfreich zur Seite steht. Ein lohnenswertes Extra, was den knapp 5,40 Meter langen Pick-up oftmals vor ungewollten Blechschäden schützt. Das so genannte Technologiepaket 71 enthält ausserdem noch einen teilautomatisierten Parkassistenten.

Parat für’s Gelände

Serienmässig verfügt der Ranger über reichlich Offroad-Programme, die über die Tasten auf der Mittelkonsole sowie den Drehregler rechts daneben aktiviert werden. Beim von uns gefahrenen Diesel zählt die Hinterachssperre (100 %) zum serienmässigen Lieferumfang. Eine zusätzliche vordere Sperre für den richtig harten Offroad-Einsatz ist dagegen nur für den Benziner erhältlich.

Kraftvoller Diesel

Unter der Haube unseres Testwagens arbeitet ein 2.0-Liter-Diesel mit 205 PS, der an eine Zehnstufen-Automatik gekoppelt ist. Stolze 500 Nm Drehmoment sorgen beim Vierzylinder für reichlich Kraftreserven und wenn es sein muss, sprintet der Ranger in nur etwas mehr als zehn Sekunden der Hunderter-Marke entgegen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, doch zum Erreichen des Maximaltempos muss das Dickschiff ordentlich gegen den Fahrtwind ankämpfen. Was aber bei einem Fahrzeug dieser Gattung völlig normal ist.

Dann wird es aber auch recht teuer. Wer es allzu flott angeht, muss mit einem Verbrauch von gut 13 bis 14 Litern Diesel rechnen. Ford gibt im Schnitt 10,7 Liter an. Ein durchaus realistischer Wert bei ruhiger Gangart.

Der Ranger ist aber nicht nur ein Pick-up fürs Grobe, sondern macht auch abseits von Geröllhalden und Schlammpisten eine gute Figur. So gefällt der mit langen Federwegen ausgerüstete Ford auch auf ganz normalem Asphalt. Dabei glänzt er mit einem angenehmen Komfort sowie wie einem Pkw-ähnlichem Fahrverhalten. Trotzdem vernachlässigt der Ford seine praktischen Tugenden nicht: Knapp eine Tonne Nutzlast sprechen für sich und als Zugfahrzeug nimmt er sogar 3,5 Tonnen an seinen Haken. Damit entpuppt sich der Ranger nach wie vor als ein solides Arbeitstier.

Qualitätssprung
Der Ford Ranger Wildtrak hat spürbar an Qualitäten gewonnen. Er präsentiert sich moderner und fahraktiver als jemals zuvor. Los geht´s beim Ranger mit 170 PS starkem Diesel und Einzelkabine bei CHF 48'000.--. Der getestete 4-Zylinder-Diesel mit 205 PS und Platz für fünf Personen kostet in der gehobenen Wildtrak-Ausführung exakt CHF 65'215.--.

Technische Daten
Ford Ranger Wildtrack 2.0 TDCi 4x4

Antrieb
1996 ccm, Turbodiesel, AWD, 10-Gang-Automatik, Allrad e-4WD

Leistung
150.8 kW / 205 PS bei 3750 U/min

Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1750 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,5 Sek.

WLTP-Verbrauch

10,7 l / 100 km


CO2-Emissionen
281 g/km

Energieeffizienz
Kategorie G

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Markus Rutishauser/CEN/gb