Seit über zwei Jahren dauert der Krieg in der Ukraine bereits an. Ebenso lange werden Geflüchtete in Kreuzlingen unter der Leitung von Iris Lagrange, Koordinatorin bei den Sozialen Diensten, betreut. Aktuell leben 133 Frauen und 80 Männer im Alter zwischen drei Monaten und 87 Jahren in Kreuzlingen.
In den Arbeitsmarkt integrieren
Während in der ersten Phase die Unterbringung von Geflüchteten im Fokus stand, folgt nun die Integration in den Arbeitsmarkt. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, aber sehen noch Potenzial", bringt es Stadtrat Markus Brüllmann auf den Punkt. Der Bund erwarte, dass sich Personen im erwerbsfähigen Alter in den Arbeitsmarkt integrieren, erklärt der Vorsteher des Departements Soziales. "Grundsätzlich entspricht dies der Handlungsmaxime, die Kreuzlingen seit Beginn der Krise verfolgt", betont Mirco Bassetto, Leiter Soziale Dienste.
"Das grösste Hindernis, um im lokalen Arbeitsmarkt Fuss zu fassen, ist die Befristung des Status S", erklärt Iris Lagrange. Trotz guten Ausbildungen und Deutschkenntnissen, gelingen erfolgreiche Arbeitsvermittlungen fast ausschliesslich durch persönliche Kontakte. Sei es durch die Mitarbeitenden der Sozialen Dienste oder eben Privatpersonen. Diesbezüglich hebt sie die Gastfamilien hervor. "Sie unterstützen die ukrainischen Stellensuchenden, indem sie ihre privaten oder beruflichen Netzwerke nutzen, was sich in manchen Fällen als sehr hilfreich erwiesen hat." Einige Personen konnten auch durch Personalagenturen eine Arbeit finden. Generell lässt sich jedoch feststellen: "Jobvermittlung läuft meist über persönliche Kontakte."