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Schweiz
03.09.2024
03.09.2024 13:13 Uhr

«Kinder brauchen rauchfreie und saubere Spielplätze!»

Die Kampagne gegen Zigarettenstummel auf dem Kinderspielplatz läuft. Bild: PD
Am 3. September 2024 startet die zweite nationale Spielplatz-Analyse. Dabei will stop2drop 200 Schweizer Spielplätze von Zigarettenstummeln befreien. Zigarettenstummel vergiften nicht nur die Umwelt, sondern sind auch für Kinder eine Gefahr. 2022 fand stop2drop durchschnittlich 77 Zigarettenstummel pro Spielplatz. Inzwischen haben einige Gemeinden das Problem erkannt.

Unsere Augen sind an sie gewöhnt, so dass wir sie schon gar nicht mehr wahrnehmen. Doch Zigarettenstummel sind überall und sie sind kleine Giftbehälter. Die Resultate der ersten Spielplatz-Analyse von stop2drop im Jahr 2022 waren beunruhigend: Auf den 42 untersuchten Kinderspielplätzen lagen im Durchschnitt 77 Zigarettenstummel.

Schädlich für Kinder

Die giftigen Stummel stellen eine unmittelbare sowie langfristige Gefahr für Kinder dar. Das Verschlucken der Stummel kann zu Vergiftungen führen. Zigarettenrauch schadet den besonders sensiblen Kindern. Zudem beginnen Heranwachsende mit einem rauchenden Umfeld später bis zu drei Mal häufiger selbst mit Rauchen.

Rauchende unterschätzen oft die erheblichen und negativen Auswirkungen, die das Rauchen in der Nähe von Kindern mit sich bringt. Der Geschäftsführer von stop2drop Markus Dick unterstreicht: «Kinder haben ein Recht auf saubere und rauchfreie Spielplätze!» stop2drop ruft deshalb Gemeinden dazu auf, Massnahmen gegen Zigaretten-Littering im öffentlichen Raum zu ergreifen und sich für mehr rauchfreie Kinderspielplätze einzusetzen. Diese Initiative zielt darauf ab, sowohl die Umwelt zu schützen als auch die Gesundheit der Kinder zu fördern.

Umweltprobleme durch Zigarettenstummel

Zigarettenstummel sind ein erhebliches Umweltproblem. Die Filter enthalten zahlreiche giftige Chemikalien. Regen und Schnee lösen die Giftstoffe aus den Filtern und gelangen so in den Boden und das Grundwasser. Die Stummel sind zudem aus Plastik und es dauert Jahre, bis Zigarettenfilter zu schädlichem Mikroplastik zerfallen, wodurch sie die Umwelt langfristig belasten. Auf Spielplätzen stellt dies eine besondere Gefahr dar, da Kinder mit den Stummeln in Kontakt kommen.

Millionen Kosten für die Steuerzahler

Das Zigaretten-Littering hat für die Allgemeinheit weitere Nachteile. «Das Problem ist massiv und überall. Allein die Reinigung kostet die Gemeinden jährlich über 52 Millionen Franken», sagt Markus Dick.

Grosses Potenzial für Gemeinden

Mit der zweiten Spielplatz-Analyse vom 3. bis 17. September 2024 verspricht sich der Verein, der sich gegen Zigaretten-Littering und für eine saubere und gesunde Umwelt einsetzt, ein besseres Bild des Zigaretten-Litterings und damit des Rauchens auf Spielplätzen. «Gemeinden haben das Problem erkannt und einige gute Kampagnen erarbeitet», sagt Markus Dick. Gleichwohl brauche es in der Schweiz noch einiges, damit Spielplätze kinderfreundlicher und rauchfrei werden. «Es ist Zeit, dass alle Gemeinden handeln», fordert Markus Dick.

Spielplatz-Analyse – jeder kann mitmachen

Vom 3. bis 17. September 2024 zählen Freiwillige in der ganzen Schweiz Zigarettenstummeln auf Kinderspielplätzen. Mit einem Fragebogen auf der Webseite von stop2drop können Zigarettenstummel auf Kinderspielplätzen gemeldet werden. Die gesammelten Daten wertet stop2drop aus und nutzt sie, um für rauchfreie und saubere Kinderspielplätze zu werben. Die Ergebnisse erwartet stop2drop im November. Die NGO stop2drop lädt dazu ein, den Spielplatz im eigenen Quartier zu analysieren.

Über stop2drop

Die 10. Klasse der Berufsbildungsschule Burgdorf lancierte 2019 stop2drop und das Sammeln von Zigarettenstummeln. 2022 nahm das Präventionsprogramm für Schulen «Experiment Nichtrauchen» die Idee auf und organisierte sie für die ganze Schweiz. An zwei nationalen Aktionen haben Hunderte von Freiwilligen 2021 und 2023 in allen Landesteilen über 1,5 Millionen Zigarettenstummel gesammelt.

Ziel von stop2drop ist, in der Schweiz und darüber hinaus ein Bewusstsein zum Thema Zigaretten-Littering zu schaffen und die Bevölkerung und die Politik für die Umweltverschmutzung und die gesundheitlichen Folgen durch Nikotinprodukte und Zigarettenstummel zu sensibilisieren. Die Berner NGO arbeitet mit einem starken Partner-Netzwerk aus der Tabakprävention und dem Umweltschutz zusammen.

Seit Mai 2022 ist stop2drop in einem Verein organisiert. Der Tabakpräventionsfonds unterstützt stop2drop im Rahmen seines Kinder- und Jugendprogramms.

zVg