Unsere Augen sind an sie gewöhnt, so dass wir sie schon gar nicht mehr wahrnehmen. Doch Zigarettenstummel sind überall und sie sind kleine Giftbehälter. Die Resultate der ersten Spielplatz-Analyse von stop2drop im Jahr 2022 waren beunruhigend: Auf den 42 untersuchten Kinderspielplätzen lagen im Durchschnitt 77 Zigarettenstummel.
Schädlich für Kinder
Die giftigen Stummel stellen eine unmittelbare sowie langfristige Gefahr für Kinder dar. Das Verschlucken der Stummel kann zu Vergiftungen führen. Zigarettenrauch schadet den besonders sensiblen Kindern. Zudem beginnen Heranwachsende mit einem rauchenden Umfeld später bis zu drei Mal häufiger selbst mit Rauchen.
Rauchende unterschätzen oft die erheblichen und negativen Auswirkungen, die das Rauchen in der Nähe von Kindern mit sich bringt. Der Geschäftsführer von stop2drop Markus Dick unterstreicht: «Kinder haben ein Recht auf saubere und rauchfreie Spielplätze!» stop2drop ruft deshalb Gemeinden dazu auf, Massnahmen gegen Zigaretten-Littering im öffentlichen Raum zu ergreifen und sich für mehr rauchfreie Kinderspielplätze einzusetzen. Diese Initiative zielt darauf ab, sowohl die Umwelt zu schützen als auch die Gesundheit der Kinder zu fördern.
Umweltprobleme durch Zigarettenstummel
Zigarettenstummel sind ein erhebliches Umweltproblem. Die Filter enthalten zahlreiche giftige Chemikalien. Regen und Schnee lösen die Giftstoffe aus den Filtern und gelangen so in den Boden und das Grundwasser. Die Stummel sind zudem aus Plastik und es dauert Jahre, bis Zigarettenfilter zu schädlichem Mikroplastik zerfallen, wodurch sie die Umwelt langfristig belasten. Auf Spielplätzen stellt dies eine besondere Gefahr dar, da Kinder mit den Stummeln in Kontakt kommen.
Millionen Kosten für die Steuerzahler
Das Zigaretten-Littering hat für die Allgemeinheit weitere Nachteile. «Das Problem ist massiv und überall. Allein die Reinigung kostet die Gemeinden jährlich über 52 Millionen Franken», sagt Markus Dick.
Grosses Potenzial für Gemeinden
Mit der zweiten Spielplatz-Analyse vom 3. bis 17. September 2024 verspricht sich der Verein, der sich gegen Zigaretten-Littering und für eine saubere und gesunde Umwelt einsetzt, ein besseres Bild des Zigaretten-Litterings und damit des Rauchens auf Spielplätzen. «Gemeinden haben das Problem erkannt und einige gute Kampagnen erarbeitet», sagt Markus Dick. Gleichwohl brauche es in der Schweiz noch einiges, damit Spielplätze kinderfreundlicher und rauchfrei werden. «Es ist Zeit, dass alle Gemeinden handeln», fordert Markus Dick.
Spielplatz-Analyse – jeder kann mitmachen
Vom 3. bis 17. September 2024 zählen Freiwillige in der ganzen Schweiz Zigarettenstummeln auf Kinderspielplätzen. Mit einem Fragebogen auf der Webseite von stop2drop können Zigarettenstummel auf Kinderspielplätzen gemeldet werden. Die gesammelten Daten wertet stop2drop aus und nutzt sie, um für rauchfreie und saubere Kinderspielplätze zu werben. Die Ergebnisse erwartet stop2drop im November. Die NGO stop2drop lädt dazu ein, den Spielplatz im eigenen Quartier zu analysieren.