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Kreuzlingen
26.09.2024
01.10.2024 06:53 Uhr

Ganzheitliches Fussballtraining ist nachhaltig wirksam

Roger Keller, Leiter Sport beim FC Kreuzlingen. Bild: Manuela Olgiati
Seit fünf Jahren ist Roger Keller Vorstandsmitglied im FC Kreuzlingen. Seit 30 Jahren trainiert er Fussballmannschaften. Der Leiter Sport spricht über die sportliche Entwicklung von jungen Menschen und den Grundwerten für eine funktionierende Gesellschaft.

Im FC Kreuzlingen läuft vieles sensationell. Gute Stimmung ist in der ersten Mannschaft auszumachen. Roger Keller, der Leiter Sport lobt dessen Trainer Kürsat Ortancioglu. Leistungen sind auch bei den weiteren Ligen und den Juniorinnen und Junioren des FCK sichtbar. Roger Keller ist seit 2019 im Vorstand und verantwortlich für rund 30 Trainer, die junge Fussballtalente ausbilden. Die Verbindung zum FC Kreuzlingen stellte Roger Keller schon viel früher her. Seine Söhne haben auf Kreuzlinger Boden Fussball gespielt.

Integration und Spielregeln einhalten

Im beruflichen Leben arbeitet der 61-jährige Roger Keller als Führungscoach und im Consulting seiner eigenen Firma. Im Job, sowie im Sport geht es ihm um Werte, um Vorbildfunktionen. Was das im Klartext heisst, sind klare Regeln. Dass der FCK Mitglieder aus 34 Nationen integriert, zeichnet den Verein mit jungen Sportlerinnen und Sportlern bestens aus. Der Leiter Sport spricht dann von der psychosozialen Dynamik, die aus gegenseitiger Wertschätzung, Anstand und Respekt gegenüber Mitspielern bestehe. Er duldet keine Verfehlungen und legt Wert auf Umgangssprache. Wird das nicht eingehalten, hat dies Konsequenzen. Zum Beispiel mit dem Ausschluss von Spielern, ja einer ganzen Mannschaft.

Vorbildrolle Trainer geht nur über Vertrauen

Natürlich sei das Fussballspiel auch emotional, weiss er. Ein Streit auf dem Spielfeld unter Freunden kann passieren. Und dennoch brauche es klare Grenzen. Er erklärt das so. Seine Trainer sollen eine Vorbildrolle einnehmen. Roger Keller sagt: «Unsere Trainer sind in der Pflicht, ihre Spieler von Beginn an, an faire Spielregeln zu gewöhnen.» Das sind Lernprozesse.

Im Interview von 2021 mit Moderator Patrick Eich von Bodensee TV sprach Roger Keller zusammen mit dem damaligen FCK-Präsidenten, Daniel Geisselhardt über eine strukturierte Fussballschule. An seinem früheren Trainingsplatz haben junge Fussballspieler auch schon eine Ausbildung zum Schiedsrichter absolviert, um wie er betont: «Die Kehrseite für die Beurteilung eines Spiels kennenzulernen.» Das könne er jedem empfehlen, denn plötzlich werde das Verständnis für Fairplay klarer.

 

«Grundwerte für eine funktionierende Gesellschaft sind Dankbarkeit, Lernbereitschaft und Verfügbarkeit.»
Roger Keller, Leiter Sport FC Kreuzlingen

Das obige Zitat mit seinen Themen, begleiten uns ein Leben lang. Roger Keller spricht von seiner Erfahrung, seit 30 Jahren arbeitet er als Trainer von Fussballmannschaften. In Winterthur hat er früher in der U21 Mannschaft gespielt. Später trainierte er in Liestal, wo er lebte. Dort hat er sich bereits aktiv in der Nachwuchsförderung im Fussball engagiert.

Prioritäten im Zeitalter der jungen Generation

Von Handys und all den technischen Geräten hält er wenig. Viel lieber sind ihm die sozialen Kontakte unter Menschen. Das bedeutet ein lebenslanges Lernen. Seines Berufes und seiner Berufung wegen kam er vor rund 12 Jahren in den Thurgau, nach Kreuzlingen. Als Gemeindeleiter gründete er eine Freikirche. Er selber hat mit 23 Jahren zu Jesus gefunden. Er sagt: «Ich will niemanden bekehren.» Roger Keller ist auch Psychologe. Der Fussballclub Kreuzlingen bedeutet Engagement in der Freizeit, ebenfalls ein Teil seiner Berufung. Er erwähnt, dass er in geklärten Beziehungen zu Menschen stehe.

Wünschenswert ist eine lange Zusammenarbeit

Dem Verein Gutes tun, heisst für ihn Teamarbeit. Da sein, wenn man ihn braucht. Er sagt: «Ich mag diesen Sport sehr.» Ihm liegt ebenso die Förderung der Jugendlichen am Herzen und das bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Auch Vorstandsarbeit mit den Kollegen leisten. Er setzt im Trainerteam auf eine lange Zusammenarbeit. Das schaffe Vertrauen und es brauche den Dialog und Gespräche, gerade dann, wenn es um Optimierung gehe. Da pflegt er die direkte Kommunikation. Roger Keller sagt: «Ich spreche Dinge an und sage auch mal, wenn es nicht gut läuft.» Zur sportlichen Entwicklung kommen irgendwann die Erfolgserlebnisse. Zu dieser Entwicklung gehe eine lange Geschichte voraus, die Weisheit und Geduld erfordere, um junge Menschen nach vorne zu bringen. «Es lohnt sich», sagt Roger Keller.

Manuela Olgiati