Mit Schreiben vom 12. September 2024 gelangten Anwohner und Mitunterzeichner vom Parkplatz Döbeli-, Gottliebenstrasse an den Stadtrat Kreuzlingen. Die Situation am Parkplatz habe sich in den vergangenen Wochen massiv verschärft, nehmen die Anwohner schriftlich Stellung. Diese bitten den Stadtrat um ein sofortiges Eingreifen. Gemeinderat Georg Schulthess thematisierte das Schreiben an der Gemeinderatssitzung vom 3. Oktober. Stadtrat Thomas Beringer berichtete von Gesprächen, auch dass man die Anwohner ernst nehme. Stadtpräsident Thomas Niederberger antwortete auf Anfrage, dass seine Bitte um Unterstützung beim Bundesrat angekommen sei. Bundesrat Jans persönlich wolle nach Kreuzlingen reisen und Augenschein nehmen.
Es komme regelmässig zu Ruhestörungen, die nicht nur tagsüber, sondern während den Nachtzeiten anhalten, schreiben die Anwohner. Sie gehen davon aus, dass diese Störungen von Bewohnern des Bundesasylzentrums Kreuzlingen kommen. Erkundigt haben sich demnach die Anwohner über die Hausordnung des Bundesasylzentrums, die Ausgangszeiten bis maximal 21 Uhr regle. Daran halte sich kaum jemand, ist die Meinung von Anwohnern.
Alle haben Kenntnis von Vorkommnissen
In vergangener Zeit häuften sich Vorfälle damit, dass Klapptische und Plastikstühle auf dem Parkplatz deponiert wurden. Der Platz leide unter Vermüllung und Verunreinigung durch Fäkalien. Die Anwohner hielten einige Sequenzen mit Videoaufnahmen fest, die sie der Kantonspolizei Thurgau zuspielten. Zudem habe der Sicherheitsdienst, der Zoll an der nahen Grenze zu Konstanz Kenntnis von den Vorfällen. Diese verwiesen die Anwohner an den Stadtrat. Berichtet wird noch von Schlägereien, Gewalttaten und einer Zunahme an Diebstählen in Wohn- und Gartenanlagen. Gestohlenes Diebesgut lasse sich dann an den Fahrradständern der Anwohner finden. Kurzum, die Situation sei unhaltbar geworden, hielten die Anwohner weiter fest.
Diese Entwicklung führe zu Unsicherheiten im unmittelbaren Wohnumfeld. Wie der Stadtrat wenige Tage später in einem Brief an die Anwohner schreibt, bedauert dieser die «vorherrschende Situation sehr». Den Unmut könne man nachvollziehen, war die Antwort. Bereits bevor die Anwohner den Brief an den Stadtrat aufsetzten, hatte die Stadt Kenntnis von den Vorfällen und besprach diese in einer Koordinationssitzung mit den verantwortlichen Sicherheitskräften. So steht es in der Beantwortung. Der Stadtrat versicherte, dass der städtische Sicherheitsdienst zusätzliche Patrouillen einlege und so dem Aspekt Sicherheit nachkomme. Der Stadtrat hofft auf Entschärfung.
An der Novembersitzung im Gemeinderat wird das Parlament über die Motion «Sicherheit der Kreuzlinger Einwohner steht über Bedürfnissen des Bundes – Schliessung des Bundesasylzentrums Kreuzlingen», von Gemeinderat Georg Schulthess beraten. Kreuzlingen24 berichtete. Sollte eine ablehnende Beantwortung eingehen, so versichert Georg Schulthess, werde er mit einer Gruppierung Befürworter eine Volksabstimmung erwirken.