Ein schwieriges Thema! Umso mehr freuten sich die Vorstandsmitglieder der Frauengemeinschaft Ermatingen und Umgebung, so viele Interessierte begrüssen zu dürfen. Die Referentinnen, Ursula Layritz und Nedjeljka Spangenberg begleiteten die Teilnehmerinnen durch den Abend. Gestorben wird überall und immer! Es gehört zum Leben, auch wenn das oft verdrängt wird, hiess es an diesem Abend.
Wenn dann plötzlich doch jemand aus dem eigenen Umfeld stirbt, wird man, ob man will oder nicht, damit konfrontiert. Was muss man dann tun? Was passiert? Wie weiter? Es gibt 1000Fragen. Layritz hat vieles aufgezeigt. Es wurde gefragt, ausgetauscht und besprochen. Interessant auch zu hören, dass die meisten Hinterbliebenen fünf Stadien durchmachen müssen. Erstens kommt der Schock über die Nachricht, der Tod eines geliebten Menschen. Dann folgt das, es nicht wahrhaben wollen. Später kommt die Wut! Mit der Frage WARUM? und dann folgt eine Depression und zum Schluss die Trauer.
Oft komme diese, wenn «alles vorbei» ist, die Abdankung, die Menschen wieder in ihrem Alltag sind. Man möchte helfen, aber wie? Indem man ehrlich mit den Trauernden umgeht, sagten die Referentinnen. Dazu brauche es keine Floskeln, sondern sich eingestehen, dass man selber überfordert ist. Man kann Hilfe anbieten wo nötig, ohne sich aufzudrängen. Nedjeljka Spangenberg konnte auch über einige Situationen, die sie mit Angehörigen erlebt hatte, berichten. Jeder kann für sich entscheiden, in der Trauer zu versinken oder wie Nedjeljka sagt: «Auch wenn der Verlust schmerzt, dankbar auf die gemeinsame Zeit zurückblicken. An die vielen schönen Momente denken, die man miteinander geteilt hat - kostbare Erinnerungen - die für immer bleiben. Statt nur an den Abschied zu denken, das Andenken bewahren und das tun, was der Verstorbene sich wohl gewünscht hätte: Lächeln, Lieben und das Leben leben.» Es war ein spannender Abend. Danke allen Interessierten für das angeregte mitdiskutieren.