Der Regierungsrat lässt basierend auf dem Bericht zwei Varianten für den weiteren Betrieb der Hotellerie und der Gastronomie überprüfen. Es werden aber auch Sofortmassnahmen ergriffen, insbesondere um die Kosten zu senken.
Der Betrieb Arenenberg steht vor der Herausforderung, seine verschiedenen Bereiche – Landwirtschaft, Bildung, Kultur und Tourismus – wirtschaftlich tragfähig und strategisch kohärent zu entwickeln. Trotz ambitionierter Ziele blieb das Ergebnis insbesondere im Bereich der Hotellerie und Gastronomie (Gastgewerbe) hinter den Erwartungen zurück, wobei vor allem im Hotel die Auslastung ungenügend ist. Ausserdem sind die kantonalen Vorgaben im Personal- und Rechnungswesen sowie der IT-Infrastruktur nicht auf den Betrieb eines Gastgewerbes ausgerichtet, das saisonal und über die einzelnen Tage wetterbedingt sehr starken Schwankungen ausgesetzt ist.
Die bisherigen Strategien zur Markterweiterung haben nicht die erhofften Ergebnisse gebracht, während steigende Betriebskosten und unzureichende Einnahmen den finanziellen Druck erhöhen. Das Departement für Inneres und Volkswirtschaft hat deshalb der Fachhochschule Graubünden einen Studienauftrag erteilt, um die bestehende Situation zu analysieren, Strategieoptionen zu erarbeiten und Massnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Gastgewerbes auf dem Arenenberg aufzuzeigen. Dabei hat sich gezeigt, dass das Gastgewerbe rund eine Million Franken Mehrumsatz generieren und gleichzeitig die Personalkosten um eine Million senken müsste, um ein positives Betriebsergebnis zu erzielen.
Vier Handlungsoptionen in Betracht gezogen
Die Fachhochschule Graubünden hat vier Handlungsoptionen geprüft: Leuchtturmstrategie mit kantonalem Lead (Wachstumsstrategie), Konzessionsmodell (Übergabe von Bildung, Kultur und Gastgewerbe an eine externe Trägerschaft), Delegationsstrategie und Begleitstrategie auf kleiner Flamme. Die ersten beiden Varianten wurden im Verlaufe des Prozesses ausgeschlossen. Der Regierungsrat hat nun entschieden, dass die beiden anderen Varianten weiterverfolgt werden. Um die Realisierbarkeit einer Delegationsstrategie zu prüfen, wird das Gespräch mit möglichen Betreibern und Betreiberinnen gesucht. Dabei stehen Unternehmen aus der Gemeinschaftsgastronomie im Vordergrund. Parallel dazu wird geprüft, welche Vor- und Nachteile die Überführung des Gastgewerbes in eine privatrechtliche Betriebsgesellschaft im Eigentum des Kantons (Begleitstrategie) mit sich bringen würde, welche finanziellen Auswirkungen damit verbunden sind und in welchem Zeitrahmen dies realisiert werden könnte.
Nebst diesen beiden Varianten wird auch überprüft, mit welchen Massnahmen weitere Kosten eingespart werden können. Dies könnte beispielsweise die saisonale Schliessung des Hotels für externe Gäste während der Wintermonate sein.
Sofortmassnahmen bringen erste Entlastung
Unabhängig davon, welche Variante umgesetzt wird, müssen Sofortmassnahmen ergriffen werden, insbesondere um Kosten einzusparen. Erste Sofortmassnahmen wurden bereits im September 2024 ergriffen, indem ein Einstellungsstopp verfügt und Kostenreduktionen beim Einkauf erzielt wurden. Die Fachhochschule Graubünden hat Vorschläge für weitere Sofortmassnahmen erarbeitet. Unter anderem soll die Gastronomie konsequent auf Selbstbedienung umgestellt werden, um Personalkosten einzusparen. Zudem wird die Preisstruktur in der Hotellerie und der Gastronomie überprüft und interne Leistungen für andere Bereiche und Ämter konsequent verrechnet werden. Das Ziel ist die Kostenreduktion um eine Million Franken bei gleichbleibendem Umsatz.