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Leserbrief
Kreuzlingen
05.07.2025
05.07.2025 20:08 Uhr

In Kreuzlingen werden Bäume in Strassen gesetzt

Die Baumbepflanzung an der Wasenstrasse gefällt nicht allen. Bild: zvg
Die Gefahren an der Wasenstrasse sind offensichtlich, schreibt Markus Roner in seinem Leserbrief. Bäume als feste Hindernisse auf der einen oder beiden Strassenseite stellen ein erhebliches Risiko für Autofahrer, Radfahrer und insbesondere für motorisierte Zweiräder dar.

Die Wasenstrasse wurde, in zwei Anläufen, neu geteert. Auch die Rebenstrasse. Wenn es um die Verschleuderung von Steuergeldern geht, kennt das Bauamt, unter Stadtrat Ernst  Zülle keine Hemmungen, um mit der grossen Kelle anzurichten. Dabei soll es aber nicht bleiben. Seitlich, auf der Wasenstrasse wurden, wie man annahm mit Pflastersteinen Parkfelder ausgespart, zugeteert und jetzt wieder aufgerissen. Darin wurden jetzt Bäume gepflanzt. Auf der einen Strassenseite hat es nun Bäume. Also eine Strasse mit einer Baumallee als Hindernisse für den flüssigen Autoverkehr. Bei der Talfahrt werden Autofahrer gezwungen, auf der linken Fahrbahn zu fahren.

Kommt ein Auto entgegen, muss man zwischen den in die Strassen eingebauten Hindernisse ausweichen. Der Bergwärtsfahrende muss dann auch mal aufs Trottoir ausweichen, oder auf der Strasse anhalten. Beim Wiederanfahren entstehen Motorgeräusche und Abgase. Was diese grössere Abgas- und Lärmbelastung für die Anwohner bringen soll, bleibt dem Bauamt vorbehalten und die Begründung war auch nicht zu meiner Zufriedenheit. Meiner Ansicht nach, sollen sich Auswärtige nicht in den Quartierstrassen bewegen.

Bachöffnung und fehlende Parkplätze

Auf dem Parkplatz hinter der ehemaligen Migros wurde der Grenzbach aus seinem jahrzehntelangen unterirdischem Weg wieder offen gelegt. Mitten auf dem Parkplatz wurde dieses fast stillstehende Rinnsal an den Tag gebracht und dutzende von Parkplätze aufgelöst und eine Betonbrücke über den Grenzbach gebaut. Der neue "Obertagebach" mit einem Stahlrohrzaun gesichert. Aber nicht ganz, denn es braucht natürlich auch einen Zugang zum Rinnsal über eine grosse Granitblocktreppe mit sehr grossen Treppenabsätzen. Nicht auszudenken, wenn da jemand stürzt. Ich wage nicht daran zu denken, was dieser unnütze Leerlauf den Steuerzahler gekostet hat. Von Renaturierung, zum Beispiel für die Laichablage von Fischen, ist hier nicht zu denken. Eventuell siedeln sich dann einige Frösche während der Laichzeit an und bringen den Anwohnern die Natur näher.

Mit grossem Unverständnis und wachsender Empörung nehme ich zur Kenntnis, dass erneut erhebliche Summen an Steuergeldern für Massnahmen aufgewendet wurden, deren Nutzen nicht nur fragwürdig, sondern in diesem Fall sogar gefährlich sind: Die Pflanzung von Bäumen in eine öffentliche Strasse und Zugang zu einem Rinnsal über steile Granitblöcke.

Es ist absolut unbegreiflich, wie in Zeiten knapper öffentlicher Kassen und drängender Probleme in Schulen, Pflege, Infrastruktur und Sicherheit, ausgerechnet für das Anlegen von "Verkehrsinseln" mit Bäumen auf der Fahrbahn Gelder freigemacht werden – und das unter dem Deckmantel der "Verkehrsberuhigung" oder "Klimaanpassung". Diese Massnahmen wirken auf den ersten Blick vielleicht begrüssenswert, entpuppen sich jedoch bei näherem Hinsehen als realitätsferne Fehlplanungen, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bürger.

Die Gefahren sind offensichtlich:

  • Bäume als feste Hindernisse auf der einen oder beiden Strassenseite stellen ein erhebliches Risiko für Autofahrer, Radfahrer und insbesondere für motorisierte Zweiräder dar.
  • Bei Dunkelheit, Regen oder Nebel sind solche Hindernisse oft erst spät zu erkennen – schwere Unfälle sind vorprogrammiert.
  • Auch Rettungsfahrzeuge und Müllabfuhr werden durch diese baulichen "Verschönerungen" behindert, was unnötige Verzögerungen zur Folge hat – im Ernstfall kann das Menschenleben kosten.
  • Der Rückbau solcher Fehlentscheidungen verursacht zusätzliche Kosten, die am Ende ebenfalls von den Steuerzahlern getragen werden müssen.

Derartige Entscheidungen zeugen von einem völligen Realitätsverlust auf Seiten der Verantwortlichen und einem besorgniserregenden Umgang mit dem Geld der Bürger. Statt Bäume auf der Straße zu pflanzen, sollten die Verantwortlichen endlich wieder den gesunden Menschenverstand walten lassen und sich auf Massnahmen konzentrieren, die tatsächlich der Allgemeinheit dienen – nicht einem ideologisch motivierten Aktionismus ohne Rücksicht auf Sicherheit und Funktionalität. Ich fordere daher eine sofortige Überprüfung dieser Massnahme, ein Moratorium für ähnliche Projekte, sowie eine transparente Offenlegung der Kosten und Entscheidungswege. Die Bürger haben ein Recht zu wissen, wofür ihr Geld verschwendet wird – und ein Recht darauf, dass ihre Sicherheit oberste Priorität hat. Genug ist genug!

Markus Roner, Kreuzlingen