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Kanton
14.07.2025
14.07.2025 19:02 Uhr

Mehr Wertschätzung für die Gastronomie

Marcel Siegwart, Präsident Gastro Thurgau und Gastgeber im Restaurant Scharfes Eck, Frauenfeld. Bild: Manuela Olgiati
Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gastronomie zu finden, sind eine Herausforderung. Die Preise sind ein zentrales Thema, sowohl für die Betriebe als auch für die Gäste. Im Thurgau befinden sich viele Gastronomen in einem Spannungsfeld zwischen Kostendruck und Zahlungsbereitschaft der Kunden.

Im Gastgewerbe bauen Mitarbeitende den Kontakt zu den Gästen auf. Entscheidend sind freundliche, aufmerksame Mitarbeitende. Sie haben die Fähigkeit, auf Bedürfnisse des Gastes einzugehen. Der Gast erinnert sich daran und kehrt öfters ein. Auch wenn ein Mittagsmenü mehr kostet. Ein Rundumblick.
Gäste vergleichen Preise heute rasch online. Die Gastronomie ist gefordert, Preiserhöhungen zum richtigen Zeitpunkt zu kommunizieren. Die Preise und Kalkulationen von Unternehmen in der Gastroszene stehen auf der einen Seite. Die Gastro-Berufe und Menschen im Zentrum. Die Gastronomie hat Herausforderungen zu bewältigen. Die Rechnung geht auf mit dem richtigen Personal. «Ich engagiere mich mit viel Leidenschaft für die Gastronomie», sagt Marcel Siegwart, der Präsident von Gastro Thurgau und Geschäftsführer vom Restaurant «Scharfes Eck» in Frauenfeld.

Es braucht Lösungen
Der Beruf des Kochs ist anspruchsvoll. Es braucht handwerkliche Fähigkeiten und ein gutes Gespür für Aromen, Texturen und die Präsentation. Koch zu sein bedeutet mehr, als nur Zutaten zu kombinieren. Es ist eine Kunstform, bei der Präzision, Leidenschaft und Organisation eine Rolle spielen. Verbunden wird dieser Beruf oft mit langen Arbeitszeiten. Marcel Siegwart ist gelernter Koch. «Ich achte auf regionale Produkte.» Es braucht den geschärften Blick für das Besondere.
Der Beruf des Servicemitarbeiters oder der Servicemitarbeiterin ist vielseitig. Während Köche hinter den Kulissen Kulinarik erschaffen, sind Servicemitarbeitende das Bindeglied zwischen den Gästen und der Küche. Sie sorgen dafür, dass das gesamte Erlebnis reibungslos und angenehm verläuft. Gäste sollen sich wohlfühlen. Vielfältig sind die Angebote.
Gemäss Gastropräsident darf der Gast sehen, was geleistet wird. Siegwart wirtete neun Jahre lang im Restaurant Silo 5 in Bottighofen. Direkt am See führe man ein Geschäft mit den Jahreszeiten, sagt er. Die Hochsaison dauert rund fünf Monate, der Rest vom Jahr brauche viel Kreativität, um ein Geschäft wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Das erlebt Siegwart in der Stadt anders. «Scharfes Eck» ist ein beliebter Treffpunkt. Siegwart sagt: «Die Stadt Frauenfeld hat das ganze Jahr viel zu bieten.» Die Gäste verweilen gern. Der Gastgeber denkt über das Preis-Leistungs-Verhältnis nach.

Der Gast bezahlt die Preiserhöhung
Im Kanton Thurgau befinden sich viele Gastronomen in einem Spannungsfeld zwischen Kostendruck und Zahlungsbereitschaft der Kunden. Siegwart blickt zwar optimistisch in die Zukunft. Er sagt, dass die Diskussion um die Mehrwertsteuer im Gastgewerbe ein umstrittenes Thema sei. «Die Schwierigkeit liegt darin, dem Gast zu erklären, dass ein Essen oder ein Getränk mehr kostet.» Viele Betriebe mussten in den letzten zwei bis drei Jahren ihre Preise um 5 bis 15 Prozent anheben. Wo ein Mittagsmenü unter 20 Franken kostete, ist dies nun bis zu sieben Franken teurer. Ein Kaffee kostet zwischen vier und fünf Franken. Die Gründe sind bekannt.
Steigende Betriebskosten und Lebensmittelpreise sind in den letzten Jahren mehr geworden, besonders bei Fleisch, Milchprodukten und frischem Gemüse. Die Energie- und Stromkosten haben durch geopolitische Entwicklungen zugenommen. Auch die Löhne und Sozialabgaben steigen aufgrund von Mindestlohnforderungen und Personalmangel. Nicht zuletzt ziehen die Miet- und Pachtpreise für Gastrobetriebe an.

Vergleiche in der Gastronomie
«Viele Gäste sind preissensibel. Preissteigerungen müssen transparent und nachvollziehbar erklärt werden», sagt Siegwart. Doch immerhin, im Thurgau liegen die Preise meist unter dem Zürcher oder Basler Niveau. «Bei uns noch bezahlbar», sagt Siegwart.

Redaktion K24