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Fussball
15.07.2025
15.07.2025 18:39 Uhr

Optimistisch in eine anspruchsvolle Fussballsaison: Der FC Kreuzlingen spielt nicht mehr nur regional, sondern schweizweit

Informierten an einer Medienorientierung: Captain Abbas Karaki, Trainer und Sportchef Kürsat Ortancioglu und FCK-Präsident Bujar Emini. Bild: Manuela Olgiati
Der Aufstieg des FC Kreuzlingen in die Promotion League war ein historischer Erfolg. Trotz knapper Ressourcen bei den Finanzen will die Mannschaft von Trainer und Sportchef Kürsat Ortancioglu mit Herzblut und Leidenschaft für den Ligaerhalt kämpfen. Der Saisonstart ist am 2. August, 18 Uhr - FCK im Heimspiel gegen den FC Schaffhausen.

«Wir verzichten auf Luxus und arbeiten hart», sagt FC Kreuzlingen-Präsident Bujar Emini an einer Medienorientierung im Clubhaus Kreuzlingen. Besonders anspruchsvoll gestaltet sich die Sponsorensuche. Bujar Emini betont, dass der Club bei den Finanzen immer noch nicht da sei, wo er hinwolle. Das bedeute weiter, Schulden abbauen. Vom budgetierten Minus über 90'000 Franken konnten 50'000 Franken getilgt werden. Das Defizit weist demnach noch rund 40'000 Franken aus.

 

 

«Wir verzichten auf Luxus und arbeiten hart.»
Bujar Emini, Präsident FC Kreuzlingen

Diese Entwicklung sei erfreulich und Trainer und Sportchef Kürsat Ortancioglu betont, dass er es noch nie erlebt habe, dass ein Fussballclub nach einem Aufstieg gleichzeitig Schulden abbauen konnte. Der FCK will bei den Finanzen den Überblick bewahren. Mehrausgaben sind in der neuen Saison in der Promotion League budgetiert. Nebst den Verbandskosten stehen lange Carfahrten an Spiele durch die ganze Schweiz bevor. Weitere Auslagen sind gewiss.

Heimspiel am 13. April 2025. Bild: Manuela Olgiati
«In der Promotion League spielen wird für die Spieler eine grosse Belastung.»
Kürsat Ortiancoglu, Trainer und Sportchef FC Kreuzlingen

Der Zusammenhalt in der Mannschaft sei gross, viele haben die beiden Aufstiege in die 1. Liga Gruppe 3 sowie jetzt in die Promotion League erlebt, sagt Kürsat Ortancioglu. Dennoch sei es eine grosse Herausforderung als Amateurmannschaft gegen Profi- und Halbprofi-Teams zu bestehen. «Es wird für die Spieler eine grosse Belastung, vor allem körperlich. Schliesslich sind all unsere Spieler voll berufstätig und kommen abends nach der Arbeit noch dreimal pro Woche ins Fussballtraining» sagt der Sportchef weiter. Doch der Ehrgeiz, das Bestmögliche herauszuholen sei bei allen gross. Kein Spieler möchte absteigen, dafür werde man hart arbeiten.

Der FC Kreuzlingen kann sich glücklich schätzen, dass dermassen engagierte, aktive Spieler am Ball sind. Kein Spieler komme wegen des Geldes nach Kreuzlingen, hatte der Vorstand betont. Der Aufstieg in die Promotion League gilt im Kreuzlinger Club als Lohn für die harte Arbeit der vergangenen Jahre. Weitere Ziele stehen fest. Präsident und Sportchef betonen gleichzeitig: «Der FCK will vorankommen, mit Herzblut und Leidenschaft, wenn er auch nicht die finanziellen Ressourcen habe.

 

«Unsere Mannschaft will oben bleiben. Niemand kommt hierher und will wieder absteigen.»
Captain Abbas Karaki, FC Kreuzlingen

Starker Captain, bewährte Spieler 

Und schliesslich sind da noch die Leistungsträger, die dem Verein die Treue halten. Im Kader sind sechs langjährige Spieler. Mit dabei auch Sportchef Kürsat Ortancioglu seit acht Jahren sowie seit sieben Jahren Captain Abbas Karaki. Abbas Karaki ist ein ausgezeichneter Teamplayer und guter Schütze, da könnte man fast ein wenig erwarten, dass er Angebote von weiteren Clubs erhalten hat. Der Captain bejahte es zwar, Anfragen kämen von Clubs aus Deutschland. «Doch ich bin schon über 30 Jahre alt und bleibe dem FCK bestimmt noch ein Jahr erhalten.»

Nicht mehr dabei in der neuen Saison sind Sven Bode, Altin Rrakaqi, Altan Sayar, Midhad Arifagic und Philipp Juchli. Über einige interessante Neuzugänge profitiert der FC Kreuzlingen vom grossen Netzwerk von Trainer und Sportchef Kürsat Ortancioglu. Den Verein ergänzen die Spieler Arbnor Hassani vom FC Rapperswil, Enrique Wild vom FC Bulle, Lukas Zwahlen vom YF Juventus, Gabriel Selmenaj vom FC Winterthur U21, Elia Bartolomeo vom FC St. Gallen U21, Jeremy Chuckwudum vom FC St. Gallen U19 sowie Lars Musa und Pascal Geisselhardt kommen beide vom FC Tägerwilen.

Captain Abbas Karaki ist überzeugt, die Herausforderungen mit dieser Mannschaft in der Promotion League bewältigen zu können. «Unsere Mannschaft will oben bleiben. Niemand kommt hierher und will wieder absteigen.» Ziel sei, zum Saisonende den Ligaerhalt zu feiern. Kürsat Ortancioglu ergänzt noch: «Unsere Arbeit wird in der Region gesehen.» Schön wäre es, im ganzen Kanton Thurgau sichtbar zu sein. 

Eintritt kostet neu 12 Franken

Die Infrastruktur im Hafenareal für die Promotion League muss genügen. «Wünsche sind immer da, gerade mit Blick auf eine mögliche Sanierung der Bodensee-Arena hoffen wir, dass eventuell in Richtung Tribüne etwas geht», sagt Bujar Emini. Willkommen sind natürlich die Zuschauerinnen und Zuschauer. Allerdings seien bei den Auswärtsfans wohl eher weniger zu erwarten, regional eher mehr. Grundsätzlich freue sich der Verein, auf die Fans, denn sie tragen wesentlich zum Erfolg bei. Ein Ticket kostet übrigens neu 12 Franken, anstelle der bisherigen zehn Franken.

20 Teams angemeldet

Für die kommende Saison hat der FC Kreuzlingen 20 Mannschaften gemeldet. Neben der 1. Mannschaft und den Senioren 30+ sind das 18 Jugendteams, darunter zwei Mädchenmannschaften. Im Nachwuchsbereich will der Verein die Qualität optimieren, um junge Spieler in die 1. Mannschaft zu motivieren. Mädchenfussball scheint populär wegen der EURO, deshalb stellt der FC Kreuzlingen zwei Teams, bei den FF-17 und FF-14. Der FCK wird sich mit dem FC Münsterlingen, der bereits viel Erfahrung mit Mädchenmannschaften hat, absprechen. Gesucht werden noch Trainerinnen für den Mädchenfussball. 

 



Der Vorstand FC Kreuzlingen, eingespieltes Team an Unternehmern. Bild: Manuela Olgiati
Manuela Olgiati