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Leserbrief
Kanton
24.07.2025
24.07.2025 10:30 Uhr

Nein zur Individualbesteuerung – Ja zu Wahlfreiheit und fairen Steuern

Sandra Stadler, Kantonsrätin und Parteipräsidentin Die Mitte Thurgau. Bild: PD
Die geplante Einführung der Individualbesteuerung auf Bundesebene führt zu einer massiven Benachteiligung jener Familien, die sich bewusst für ein Einverdienermodell oder ein Modell mit ungleichen Einkommen entscheiden. Weitere Gründe im Leserbrief von Sandra Stadler, Kantonsrätin, Die Mitte Thurgau.

Mit der geplanten Einführung der Individualbesteuerung auf Bundesebene wird versprochen, Gleichheit zu schaffen. In Wahrheit aber führt sie zu einer massiven Benachteiligung jener Familien, die sich bewusst für ein Einverdienermodell oder ein Modell mit stark ungleichen Einkommen entscheiden. Gerade diese Familien tragen oft eine grosse Last in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sei es durch unbezahlte Betreuungsarbeit oder reduzierte Erwerbstätigkeit zugunsten der Kinder. 

Ich setze mich für faire Steuern ein. Fair bedeutet für mich, dass alle Familien gleichbehandelt werden, unabhängig davon, welches Modell sie leben. Das ist nur mit dem bewährten Splittingmodell möglich, wie es heute viele Kantone anwenden. Es berücksichtigt die gemeinsame wirtschaftliche Leistung einer Familie und sorgt für mehr Gerechtigkeit.

Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der jede Familie ihr Lebens- und Erwerbsmodell frei wählen kann, ohne durch das Steuersystem bevormundet oder bestraft zu werden. Die Individualbesteuerung verkennt die Realität vieler Familien und setzt einseitig auf das Doppelverdienermodell als Norm. Das ist weder gerecht noch zukunftsweisend. Darum sage ich überzeugt Nein zur Individualbesteuerung und unterstütze das Referendum dagegen. 

 

Sandra Stadler, Kantonsrätin und Parteipräsidentin Die Mitte Thurgau