Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kanton
13.08.2025
13.08.2025 06:52 Uhr

Überparteiliches Komitee sagt «Ja zum Ruhetagsgesetz»

Das Co-Präsidium vom Ja-Komitee bestehend aus oben v.l. Kenny Greber (SP), Stephan Tobler (SVP), Celina Hug (GLP) und unten v.l. Cornelia Hauser (GRÜNE), Michèle Strähl (FDP) und Patrick Siegenthaler (Die Mitte). Bild: Die Mitte Kreuzlingen / zvg
Ein breites, überparteiliches Komitee, bestehend aus Mitgliedern der SVP, FDP, Die Mitte, GLP, GRÜNE und SP engagiert sich im Rahmen der kantonalen Abstimmung vom 28. September für ein Ja zum Ruhetagsgesetz. Damit soll das Veranstaltungsverbot an hohen Feiertagen moderat gelockert und mehr Freiraum für Kultur und Sport geschaffen werden. Mit dem Gesetz werden Wettbewerbsnachteile abgeschafft, die Gemeinden gestärkt sowie Ruhe und Gemeinschaft vereint.

Heute sind nicht-religiöse Veranstaltungen an den hohen Feiertagen (Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstsonntag, Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag und Weihnachtstag) verboten. Neu sollen an diesen Tagen auch kleinere kulturelle und sportliche Veranstaltungen in einem klar definierten Rahmen möglich sein. Dafür setzt sich ein überparteiliches Komitee bestehend aus Mitgliedern der SVP, FDP, Die Mitte, GLP, GRÜNE und SP ein. Auch der Thurgauer Gewerbeverband (TGV), Gastro Thurgau und die Vereinigung Thurgauer Sportverbände (VTS) unterstützen die Kampagne und empfehlen am 28. September 2025 ein Ja zum zeitgemässen Ruhetagsgesetz. Der Grosse Rat hat die Totalrevision klar mit 68 zu 43 Stimmen angenommen. Auch der Regierungsrat unterstützt die Revision.

Das Ziel der moderaten Revision ist es, ein veraltetes Gesetz an die heutigen gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Es bringt klare Regeln für Veranstaltungen an hohen Feiertagen – mit Augenmass und Respekt. Kleinere Veranstaltungen sollen neu möglich sein, wenn sie in geschlossenen Innenräumen stattfinden und wenn nicht mehr als 500 Personen gleichzeitig daran teilnehmen. Für grosse Veranstaltungen gilt weiterhin: Religiöse Anlässe bleiben erlaubt, nicht-religiöse sind verboten.

Das überparteiliche Komitee hat am 11. August 2025 im Firehouse Weinfelden über die Kampagne informiert. Patrick Siegenthaler, Die-Mitte-Kantonsrat und Präsident der vorberatenden Kommission, sagt: «Die Revision ist eine moderate Anpassung, welche die bewährte Feiertagsruhe sichert und gleichzeitig den heutigen Lebensrealitäten Rechnung trägt.»

Mehr Freiraum für Kultur und Sport

Kleinere Kultur- und Sportveranstaltungen in Innenräumen sollen künftig erlaubt sein – wie es sich im Nachbarkanton St. Gallen seit 20 Jahren erfolgreich bewährt hat. SVP-Kantonsrat Stephan Tobler betont: «Feiertagsruhe und Sport schliessen sich nicht aus. Das neue Gesetz gibt Sportvereinen mehr Freiraum – mit Respekt und klarer Regelung.» Cornelia Hauser, Kantonsrätin GRÜNE, ergänzt: «Die moderaten Lockerungen machen den Thurgau attraktiver für Kulturschaffende und ihr Publikum. Lebensqualität heisst auch, kulturelle Vielfalt ohne lange Wege und unnötige Einschränkungen geniessen zu können.»

Wettbewerbsnachteile abbauen

Lokale Veranstalter und das Gewerbe gewinnen mit dem neuen Ruhetagsgesetz mehr Spielraum und werden gegenüber Nachbarkantonen endlich gleichgestellt. Kulturelle und sportliche Veranstaltungen in kleinen Rahmen – etwa Chorauftritte oder Kinonachmittage in Innenräumen – stärken die Wertschöpfung vor Ort und fördern das gesellschaftliche Leben, ohne die Feiertagsruhe zu gefährden. «Unser veraltetes Ruhetagsgesetz bremst das Gewerbe und zwingt Junge und Familien, für ganz normale Freizeitaktivitäten in andere Kantone auszuweichen. Die Revision ist deshalb nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch überfällig.» betont FDP- Kantonsrätin Michèle Strähl.

Klare Kriterien für Veranstalter und Gemeinden

Veranstalter und Behörden profitieren von eindeutigen Regeln zu zulässigen Anlässen und klar definierten Sanktionen. Die Gemeinden können weiterhin eingreifen, wenn Veranstaltungen den Feiertagscharakter stören. GLP-Kantonsrätin Celina Hug sagt: «Die Revision beseitigt rechtliche Unsicherheiten und stärkt die Gemeinden – mit klaren, einfach vollziehbaren Regeln und messbaren Kriterien. Das sorgt für Fairness und verhindert den Flickenteppich der bisherigen Auslegungen.»

Ruhe und Gemeinschaft vereint

Die christlich geprägte Feiertagsruhe bleibt geschützt. Die Zahl der hohen Feiertage bleibt gleich. Gleichzeitig erhalten Kultur, Sport und das gesellschaftliche Leben ihren Platz. SP-Kantonsrat Kenny Greber fasst die Revision wie folgt zusammen: «Raum für Kultur, Sport und Begegnung mit Respekt vor dem Feiertagscharakter.» Über 100 Personen sind bereits Mitglied im Komitee. Der Goodwill und die Bereitschaft, die Kampagne zu tragen, sei über alle Lager hinweg stark spürbar.

 

zvg