In einer rohen, wilden und starken Sprache, ihre eigene Herkunft nicht verleugnend, erzählt die Lyrikerin und Dramatikerin Dragica Rajčić Holzner aus der Innensicht von einer unmöglichen Ehe, in der mit Gewalt auf Liebe geantwortet wird, und mit Liebe auf Gewalt. „Hier macht jemand auf sich aufmerksam, der als Flüchtling und Ausländerin eigentlich keine Stimme im öffentlichen Leben hat, kommt zur Sprache, versucht, der Fremdbestimmung eine Selbstbestimmung entgegenzusetzen.“ Johanna Lier.
Über hundert Jahre tief, bis in die Zeit der Spanischen Grippe, senkt sie das Lot der eigenen und erzählten Erinnerungen, um die raue Zeit des Aufwachsens im ländlichen Jugoslawien der 60erJahre, die Flucht von der Familie, das Hineingeraten in die frühe Ehe und die späte Befreiung daraus zu verstehen. Ein Roman wie das darin geschilderte Leben: ein glitzernder Scherbenhaufen, eine fesselnde Naturgewalt.
Dragica Rajčić Holzner, 1959 in Split geboren, floh 1991 während der Jugoslawienkriege mit ihrer Familie in die Schweiz, wo sie sich in der Friedensarbeit engagierte. Zu ihrem Werk zählen auf Kroatisch und Deutsch verfasste Gedichte, Kurzprosa und Theaterstücke.
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