Nathalie Weider: Ihre Single ist erst seit ein paar Tagen auf dem Markt. Wie kommt Ihre Musik bei ihren Fans an?
Gut. Die Social-Media-Resonanz und das Feedback von Musikerkollegen ist sehr schön. Auch die ersten Streaming-Trends sehen gut aus. Es freut mich mega, dass der Song emotional so viele anspricht.
Sie singen auf Deutsch, mischen aber auch englische Texte hinein. Was mögen Sie an deutschen Songs?
Die deutsche Sprache ist sehr direkt und ehrlich, das mag ich. Zugleich gibt sie aber die Möglichkeit, mit Symbolik und Ironie zu spielen. Die Kombination von Deutsch und Englisch in meinen eigenen Songs – inspiriert von Falco - ist für mich ein spannendes Novum.
Sie waren schon mehrmals in Wien und Ihr Song «Westbahnhof» ist mit einer Geschichte von dort verknüpft, die in echt passiert ist. Klingt nach simpler Inspiration oder doch nicht?
Jeder Song startet mit einer Inspiration. So sind alle meine Songs emotional. Dieser neue Song besonders, denn er verbindet so vieles: Meine Liebe zu Wien und eben diesen Ausnahmekünstler namens Falco, der einen Tag nach meinem Geburtstag 65 Jahre alt geworden wäre, würde er noch leben. Ja, und ich habe mich von einem speziellen Ereignis in Wien inspirieren lassen. Dann war diese Idee und ich wusste, dass ich diese weiter entwickeln werde. Kaum zu Hause habe ich Text und Musik geschrieben. Und dann haben auch noch liebe Musikerkollegen (Portobello Express) aus Wien bei den Aufnahmen mitgewirkt. «Westbahnhof» ist also eines der Lieder, das mich speziell berührt hat.
Was gefällt Ihnen an Österreich so gut?
Der Charme des Landes und der Menschen haben es mir angetan. Und auch dieses selbstverständliche Nebeneinander von Kultur und Alltag, das ich speziell in Wien immer spüre. Ich schöpfe Energie in einem kreativen Umfeld. Künstler in Österreich werden sehr gefördert. Ihre Musik rückt ins rechte Licht. Viele Musikerinnen und Musiker feiern Erfolge, auch weil man ihnen eine Plattform gibt, für das, was sie tun.
Wo können wir Ihre Musik hören?
Auf allen üblichen Streaming- und Downloadplattformen wie Spotify oder iTunes. Ihr findet mich zudem auf Bandcamp. Das ist echt eine coole Plattform, man merkt, dass die von Musikern für Musiker und richtige Musikfans gemacht ist. Exklusiv dort gibt es auch eine Piano-Wohnzimmer-Version und die Geschichte hinter dem Song «Westbahnhof».
Wie halten Sie Kontakt zu Musikern und Fans?
Pandemiebedingt war 2020 bis jetzt nicht die Zeit für sehr viele persönliche Begegnungen. Dafür hatte ich umso mehr digitalen Austausch mit tollen Musikern und anderen Künstlern aus verschiedensten Ländern. Und ganz nebenbei wurde meine Fangemeinde auch immer internationaler. Schon genial, wenn zum Beispiel plötzlich deine deutschen Songs in einer australischen Radioshow laufen!
Sie singen seit Ihrer Kindheit. Wann kam der Weg zu Ihrer eigenen Musik?
Ich singe, seit ich denken kann. Als Kind nahm ich die Schallplatten meiner Eltern, schrieb von Hand die Texte raus und ich habe in meinem Zimmer gesungen. Der erste öffentliche Auftritt mit 10 Jahren kam eher zufällig in einem Hotel im österreichischen Schruns, zustande. Mein Vater, der selbst 30 Jahre Musiker war, nahm mich ab und zu mit zu Auftritten. Es folgten diverse Auftritte und Studioaufnahmen. Anfang des Jahres 2000 nahm ich dann musikalisch die Fäden selbst in die Hand und begann meine eigenen Songs zu schreiben und auf CDs zu veröffentlichen. Mit der Entwicklung der ganzen Musikbranche nahm ich länger je mehr auch die ganze Vermarktung, Vertrieb und auch viel Produktionsschritte in die eigene Hand, glücklich, dass die heutigen Möglichkeiten eine solche Unabhängigkeit als Indiemusikerin zulassen.
Was ist Ihr Leitspruch?
Ich möchte allen Mut machen, immer aus allem das Beste zu machen, sei es mit meinen Liedern oder mit meiner Einstellung zum Ganzen.
Was wünschen Sie sich mit Ihrem neuen Song?
Dass der Song etwas ganz Grosses wird, etwas das in Wien, in ganz Österreich, in der Schweiz, Deutschland und möglichst noch viel weiter gehört wird. Denn selber glaube ich ganz fest an den Song.