Die SPL1-Duelle zwischen dem Bodensee-Team HSC Kreuzlingen und der Mannschaft aus der Eulachstadt waren in der Vergangenheit eigentlich immer hart umkämpft. Spaziergänge gab es nie. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik: Bei 17 Direktbegegnungen gingen beide jeweils sechs Mal als Siegerinnen vom Platz, fünf Mal teilte man sich die Punkte. Während sich Winterthur in der letzten Saison allerdings für die Playoffs qualifizieren konnte und dabei im Halbfinal gegen Brühl St. Gallen verlor, war für Kreuzlingen nicht zuletzt auch wegen der Verletzungsmisere nach der Finalrunde Schluss.
Starkes Yellow-Kader
Die beiden Mannschaften scheinen in der laufenden Saison erneut auf Augenhöhe und beide gehören sie zu den vielen Herausforderern der Favoriten Brühl und Spono Eagles. Yellow musste zwar auf diese Saison hin viele Abgänge meistern, tat dies aber mit interessanten Transfers geschickt. Vor allem die 25-jährige Spanierin mit dem klingenden Namen Stephania Oliveira de Almeida (kam von Boden Handball IF/SWE) konnte sich auf Anhieb in der SPL1 etablieren und ist bereits eine der Toptorschützinnen bei Yellow. Torgefährlichste Angreiferin im Team von Cheftrainer Oliver Roth ist aber immer noch die Serbin Mina Vasic im linken Rückraum. Dazu strahlen auch Kreisläuferin Aleksandra Abramowicz und Spielmacherin Liv Rusert viel Torgefahr aus. Mit dieser Kaderqualität ist es eigentlich nur logisch, dass die Winterthurerinnen erneut in die Playoffs wollen. Die Finalrunden-Qualifikation (Top 6) ist für sie Pflicht.
Wohin geht die Reise?
Wieviel Potenzial die Kreuzlinger Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug und ihr Assistent Felix Kugler in ihrem Kader haben, deutete auch das Heimspiel gegen Thun am letzten Samstag an. Es wurde mit 29:22 klar gewonnen, obschon man drei Penalties und zwei Gegenstösse nicht verwerten konnte. Einer der wichtigsten Trümpfe ist aktuell sicher die Breite im HSCK-Kader. Da gibt es mindestens eine Hand voll Spielerinnen, die in einem Match zur Topscorerin avancieren können. Gegen Thun zeigte Luisa Bauder eine bärenstarke Leistung, gegen Brühl war es Linksaussen Pashke Marku. Und nun nimmt auch die neuverpflichtete, zu Saisonbeginn noch verletzte Linkshänderin Raphaela Steffek immer mehr Fahrt auf. Die österreichische A-Nationalspielerin Marlena Kampelmühler am Kreis und Spielmacherin Annika Blanke sind ohnehin sichere Werte. Das gilt eigentlich für alle Spielerinnen, auch für jene, die primär in der Defensive wichtige Arbeit verrichten wie etwa Kira Klein oder Anne-Marie Hänsel. Durchwegs erfreuliche Leistungen erbringen auch Frederikke Siggaard und Kerstin Sander zwischen den Pfosten.
Aufgrund der ausgeglichenen Stärkeverhältnisse dürfen sich die Zuschauer in der Egelseehalle einmal mehr auf ein intensives, hart umkämpftes und spannendes Derby freuen. Prognose: alles ist möglich!