Noch vor der Gemeinderatssitzung vom Donnerstagabend hat sich die Sport-Community mit rund 200 jungen Eissportlern vor dem Rathaus versammelt und forderte mit Transparenten den Erhalt der Eishalle ein - die Millionen gehören bewilligt. Anschliessend im Parlament wird sachlich diskutiert. Die Bodensee-Arena, die sich zu 100 Prozent im Besitz der Stadt befindet, ist nach rund 50 Betriebsjahren sanierungsbedürftig. Die Halle soll technisch, energetisch und funktional auf den modernsten Stand gebracht werden und künftig neben dem Eissport auch im Eventbereich neue Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Ohne Sanierung, keine Bewilligung der Gebäudeversicherung
Christian Brändli (FDP), als Sprecher der vorberatenden Kommissionen, stellte klar, dass die Mitglieder auch über eine Ablehnung diskutierte. «Auch das kostet die Steuerzahler viel Geld.» Gemäss Brändli und im Grundtenor kommunizierte der Stadtrat bereits zu einem frühen Zeitpunkt; ohne Sanierung werde die Gebäudeversicherung keine Betriebsbewilligung mehr erteilen. Das würde ein Ende für die grösste Sport- und Eventanlage im Kanton Thurgau bedeuten. Heute wären nur fünf Grossanlässe in der Halle erlaubt. Für Sport, Wirtschaft und Gesellschaft und den Tourismus wäre die Bodensee-Arena ein vielfältiger Ort. Mehrere Parteien und Fraktionen befürworten ein Gebäude mit zwei Eisfeldern, Restaurant und Hotel. FDP-Gemeinderätin Silvia Cornel berichtet über eine vollumfängliche Zustimmung der Fraktion. Abgestufte Eintrittspreise werden positiv aufgenommen, ein klares Zeichen für Gemeinden sei gesetzt, die regionale Infrastruktur werde unterstützt. SVP-Gemeinderätin Judith Ricklin betonte mit einem Zitat: «Erkenne den Wert der Dinge.» Eine Mehrheit der Parlamentarier der SVP unterstützen das Grossprojekt.
SP-Gemeinderat Ruedi Herzog erwähnte die kontroversen Diskussionen innerhalb der Partei. Die Zustimmung überwiegte. Die Frage: «Wollen wir uns den Luxus leisten?», stellte GLP-Gemeinderätin Sunniva Bitschnau und antwortete gleich selber mit: «Ja, wir wollen es.» Nämlich den Jugendlichen weiterhin unvergessliche Eismomente ermöglichen. «Es geht nicht günstiger», habe die Fraktion gesagt und zugestimmt.
Ein Dafür trotz Steuerfusserhöhung
Kathrin Wittgen (SP) stellte sich klar gegen das Projekt. An anderer Stelle rufe die Stadt dazu auf, nicht unnötig Energie zu verbrauchen und die Lichter zu löschen. «Dann darf man auch diskutieren, ob man über eine Million Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen soll», sagte Wittgen. EVP-Gemeinderat Thomas Leuch fand die zugesagten Beiträge der Nachbargemeinden bei künftigen jährlichen Kosten für die Stadt von 1,67 Millionen Franken eher «peinlich» tief. Die Arena sei für Kreuzlingen schon immer zu gross gewesen. Leuch ergänzte: «Wenn wir jetzt Ja sagen, müssen wir bereit sein, die Steuern zu erhöhen.» Georg Schulthess (Aufrecht Schweiz) sprach vom Dilemma Energiekosten, die durch die Decke gehen und den CO2-Abgaben. Irgendwann merke jeder, dass es nicht finanzierbar sei. Die Lösung wäre ein Interesse eines privaten Investors. Ein neuer Käufer soll entscheiden können, was mit dem Grundstück passiere.
Thomas Pleuler (Mitte) erinnerte noch an Auftritte von Hildegard Knef und hofft mit einer Zustimmung, dass in der modernen Halle wieder einmal DJ Bobo auftreten könnte. Stadtpräsident Thomas Niederberger stellte bei einer Zustimmung im Herbst eine detaillierte Bauplanung in Aussicht. Mit 31 Ja- zu fünf Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen erteilte der Kreuzlinger Gemeinderat grünes Licht für die umfassende Sanierung. Über die Vorlage entscheidet das Kreuzlinger Stimmvolk am 28. September 2025 an der Urne.