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Kanton
12.12.2025

Stabile Sozialhilfequote im Kanton Thurgau

Bild: Kanton Thurgau
Die Sozialhilfequote blieb im Kanton Thurgau 2024 unverändert bei 1.1 %. Die Zahl der unterstützten Personen nahm dagegen erstmals seit 2017 wieder zu. Auch die Sozialhilfeausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahr an. Dies geht aus der Publikation «Sozialhilfe der Politischen Gemeinden 2024» hervor, die vom Amt für Daten und Statistik soeben veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2024 bezogen im Kanton Thurgau mehr Personen finanzielle Leistungen aus der Sozialhilfe als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger erstmals seit 2017 wieder gestiegen, nachdem sie in den Jahren davor rückläufig gewesen war. Insgesamt bezogen 2024 im Kanton Thurgau 3'267 Personen mindestens einmal im Laufe des Jahres finanzielle Leistungen aus der Sozialhilfe.

Die Sozialhilfequote – das ist der Anteil der unterstützten Personen an der Wohnbevölkerung – blieb dagegen wegen des gleichzeitigen Bevölkerungswachstums unverändert bei 1.1 Prozent. Im Vergleich zu den anderen Kantonen ist die Sozialhilfequote im Thurgau tief. 

Grössere Gemeinden oft stärker von Sozialhilfe betroffen

Von den Politischen Gemeinden im Kanton Thurgau war die Sozialhilfequote in Arbon mit 2.5 Prozent am höchsten, gefolgt von Frauenfeld und Romanshorn (je 2.0 %). In Kreuzlingen lag sie bei 1.4 Prozent und in Amriswil und Weinfelden war sie knapp unter beziehungsweise nur wenig über dem kantonalen Durchschnitt von 1.1 Prozent. In den meisten kleineren Politischen Gemeinden ist die Sozialhilfequote niedrig. Doch auch in diesen Politischen Gemeinden können überdurchschnittlich hohe Sozialhilfequoten vorkommen (zum Beispiel in Rickenbach oder Sirnach, je 1.7 %). 

 Die Brutto-Sozialhilfeausgaben der Politischen Gemeinden – das heisst die insgesamt im Rechnungsjahr ausbezahlten Unterstützungsleistungen – stiegen von 78.1 Millionen Franken im Jahr 2023 auf 83.4 Millionen Franken (+6.8 %). Das ist die zweite Zunahme in Folge. Sie dürfte mit dem Anstieg der Zahl der unterstützten Personen und den zunehmend komplexeren Sozialhilfefällen zusammenhängen. Netto – das heisst abzüglich Rückerstattungen durch ehemalige Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger und von bevorschussten Leistungen – nahmen die Ausgaben ebenfalls deutlich zu (+6.4 %). Insgesamt wendeten die Politischen Gemeinden netto 26.8 Millionen Franken für Sozialhilfe auf (2023: 25.2 Millionen Franken). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl waren es im Schnitt 90 Franken (2023: 86 Franken).

Leistungen für Personen mit Schutzstatus S

Zusätzlich zu den Bruttoausgaben von 83.4 Millionen Franken wendeten die Politischen Gemeinden im Kanton Thurgau brutto 24.0 Millionen Franken für Sozialhilfeleistungen an Personen mit Schutzstatus S auf. Mit Staatsbeiträgen und Rückerstattungen erzielten die Politischen Gemeinden netto einen Überschuss von insgesamt 9.1 Millionen Franken. Zu beachten ist, dass Staatsbeiträge und Rückerstattungen teilweise zeitverzögert in die Gemeinderechnungen einfliessen.

Redaktion K24
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